Atlantiküberquerung Tage 7 & 8: Bergfest!

Es ist der 1. Dezember. Gestern war ergo der letzte Tag eines Monats und das heisst für uns, dass wir den Rest unserer monatlichen Satellitentelefon-Minuten aufbrauchen. So haben wir fast zwei Stunden mit Familie, Freunden und Schulfreunden in der Schweiz und in Schweden telefoniert.

Stellt euch vor, in der Schweiz war es abends schon dunkel und auch kalt, in Schweden sowieso. Von Schnee und Weihnachtsmärkten haben sie erzählt!

Weil wir seit dem Juli fast täglich die Sonnencreme in Händen haben (ausser in England natürlich), liegt uns das dezemberliche Nordeuropawetter ziemlich fern. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bereits im Oktober in einem Aldi auf Lanzarote Eliesenlebkuchen gekauft hatte. Für den Christstollen hingegen schien es mir damals doch noch etwas zu früh zu sein.

Ja, wir sind gerade ziemlich mittendrin und mittendurch den Atlantik. Kleine Feiern sind willkommene Abwechslung im Seealltag. Zum Glück gibt es viel zu feiern. Mit dem 7. Reisetag seit den Kapverden ist logischerweise die erste Woche voll. Für die Kinder hat sich diese Zeit angeblich wie zwei oder drei Tage angefühlt. Für die Erwachsenen waren es immerhin fünf gefühlte Reisetage. Das ist doch ein gutes Zeichen! Wir verdanken dies der spassigen Crew, den leichten Wetterbedingungen und nicht zuletzt unserer komfortablen Lady Yuana!

Der achte Tag bringt nun das Bergfest! In beide Richtungen sind wir runde 1900 Kilometer vom Land entfernt. Das ist doch mal etwas Ungewöhnliches. Der geographisch nächstmögliche Landfall wäre in Französisch Guyana, dort wo die Franzosen ihren Weltraumbahnhof haben, EU-Gebiet also, no Problems.

Französisch Guyana oder auch die frühere holländische Kolonie Surinam sind für uns Ausweichziele, sollten wir aus irgendwelchen Gründen dringlich An Land gehen müssen. Im Moment gibt es allerdings keinen Grund, nicht direkt nach Barbados zu fahren. Alle sind fit, die Wetteraussichten sind nahezu perfekt, und alle Systeme an Bord funktionieren einwandfrei. Wir können also munter in die zweite Hälfte unserer ersten Atlantiküberquerung ziehen.

Normalerweise sind wir während den Passagen ein dry boat, wie die Engländer zu sagen pflegten, welche wir letzte Nacht abgehängt haben. Das heisst, dass wir unterwegs keinen Alkohol konsumieren.
Dies ist eine reine Vorsichtsmassnahme. Sollte sich ein Unglücksfall ereignen, so ist man im Kopf stets auf der Höhe, um sofort den notwendigen Extra-Effort leisten zu können. Mit etwas schwedischem Charme hat sich diese Regel nun kurzzeitig aussetzen lassen, und so gibt es zum Bergfest ein Glas Champagner. Kulinarisch gehen wir mit einem Avocadobrötchen, einer Schale Reis-Linsen-Mais-Gurken-Karotten-Salat durch den Tag, und Abends stehen frische Ravioli auf dem Menü;-).

Dass wir nun die halbe Distanz hinter uns haben heisst nicht, dass die zweite Hälfte der Reise nochmals acht Tage dauern wird. Erstens haben wir nun viel bessere Winde als am Anfang, und zweitens müssen wir wahrscheinlich keine windbedingten Umwege mehr in Kauf nehmen. Karibik, wir kommen!

Etmal Tag 8: 145 Seemeilen
Etmal Tag 7: 125 Seemeilen

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