Atlantik komplett

Heute 5.7.2018 um 14:25 Uhr englischer Zeit haben wir unseren eigenen Track vom 5.8.2017 gekreuzt. Damals haben wir von Falmouth UK aus zu unserem ersten langen Schlag über die Biskaya angesetzt. Heute, nach exakt 11 Monaten fahren wir wieder in den Englischen Kanal rein. Der Kreis hat sich geschlossen und unsere Atlantikrunde ist nun also komplett! In den kommenden Tagen geht es weiter nach Holland. Schöne Grüsse von Bord der Yuana!

Zurück in Europa!

Hallo Zusammen, hier sind wir wieder, zurück in der alten Welt, genauer gesagt auf den Isles of Scilly vor der südwestlichsten Spitze Englands. Man erkennt Nordeuropa zunächst vor allem daran, dass der Nordwind eine Prise Eis mit sich bringt, und dass unsere Schiffsheizung wieder läuft.

Auch brauchen wir keine ‚Atlantiküberquerungstage‘ mehr zu zählen. Yuana hat uns in den letzten Wochen hervorragend vor dem weiten Meer geschützt, und nun schützen wir sie wieder vor den Felsen der Küste. Das ist der Deal.

Wenn man den Zwischenhalt in den Azoren für den Moment mal ausklammert, so haben wir ab Karibik (Sint Maarten) bis hierher 25 Reisetage benötigt, und dabei fast 3‘600 nautische Meilen oder 6‘600 Kilometer zurückgelegt. Wie Winde waren günstig für uns, und alles ist störungsfrei abgelaufen. Das ist sehr bemerkenswert für mich, denn diese lange Etappe war stets die grosse Knacknuss an unserem gesamten Projekt überhaupt. Diese Nuss hat sich nun als durchaus knackbar erwiesen, und macht uns froh und dankbar.

Die Rückfahrt war trotzdem relativ kurz, wenn man die Rückreisezeit in Relation zur Hinreise stellt. Ab England bis in die Karibik (Barbados) hatten wir uns nämlich satte vier Monate gegönnt. Der Weg war das Ziel.

Der Weg bleibt das Ziel. Auch den nächsten Wochen wird es uns nicht langweilig werden. Nach den Islands of Scilly werden wir wahrscheinlich die Kanalinseln und die Normandie besuchen, und bei Gelegenheit noch den einen oder andern richtig gut englischen Yachtclub mitnehmen. Wir freuen uns schon darauf! Die Schweiz muss also noch ein bisschen warten.

Schöne Grüsse von Markus mit Familie

Atlantiküberquerung 2, Tage 21 – 23

Was wäre eine Ozeanfahrt ohne das Abschicken einer Flaschenpost? Schon in der Karibik haben wir für diesen Zweck passende Flaschen beiseite gelegt. Bald sind zwei schöne Kinderbriefe verfasst und werden in je eine der Flaschen gesteckt.

Die schwere bauchige Flasche des Plymouth Gin hat lediglich einen einfachen Schraubverschluss. Der wird nicht lange dichthalten. So schmirgeln wir einen Champagner-Korken auf das passende Mass und würgen diesen in den Flaschenhals hinein. Wie lange steht der Bügelverschluss der Rhumflasche die Seereise wohl durch, ohne zu rosten? Schliesslich wickeln wir beide Verschlüsse mit wasserdichtem und UV-resistentem orangem Vulkanisierband ein. Die Flaschen sind jetzt garantiert sehr lange dicht, und sie sehen wirklich auffällig aus.

Das Aussetzen einer Flaschenpost ist ein grosser Akt! Die einen verspüren dabei gar einen Trennungsschmerz! Tatsächlich sehen die hinter uns dümpelnden Flaschen äusserst einsam aus auf dem grossen Meer, und bald können wir sie nicht mehr sehen. Dafür liegt ein Hauch von Abenteuer in der Luft. Es sind noch viele hundert Kilometer bis zur nächsten Küste. Wenn es eine bis dahin schafft, dann zerscherbelt sie vielleicht an einem Fels. Mal sehen, die Lieferung könnte durchaus unendlich lange dauern.

Wir haben guten Rückenwind und die Tage laufen ganz passabel. Wie immer werfen wir die organischen Küchenabfälle einfach zum Küchenfenster raus. Liebe LeserInnen zuhause, stellt euch einmal vor ,ihr könntet die Grünabfälle einfach zum Fenster rauswerfen und schon wären sie zurück in der Natur. Kein Grünkübel, keine Fruchtfliegen, kein Kompost, und doch alles gut… So eine Seefahrt hat eben schon ihre Vorteile, haha.

Sodann haben wir nach reiflicher Überlegung unser nächstes Reiseziel abgeändert. Bei Abfahrt in den Azoren wollten wir eigentlich Brest in Frankreich anlaufen und die Bretagne besuchen. Die Gegenwinde der kommenden Woche würden es uns jedoch sehr schwer machen, von Brest aus in den Ärmelkanal und weiter nördlich zu kommen. So haben wir entschieden, anstatt Brest die Islands of Scilly anzulaufen. Die Scillies sind eine kleine Inselgruppe vor der südwestlichsten Ecke Englands. Normalerweise kommt man dort nie vorbei, und das ist jetzt unsere Besuchsgelegenheit.

Die Nächte verlaufen recht ruhig. Wir können die Nachtwachen mit dem anhaltend günstigen Rückenwind problemlos zu zweit durchführen. Markus ist jeweils von 20 bis 2 Uhr im Cockpit, und Manuela deckt die Zeit von 2 bis 8 Uhr ab. So kann jeder einmal lang schlafen, und den Rest holen wir tagsüber nach, wenn wir nicht gerade Essen machen, abwaschen oder Schule geben. Ja, so eine Seereise hat auch Nachteile!

Unsere Rettungswesten tragen wir sowieso fast immer. Zusätzlich ist nachts jeder draussen im Cockpit mit einem Gurt am Schiff angebunden. Es darf absolut keine Möglichkeit geben, dass jemand über Bord geht, zum Beispiel auch nicht bei dem unwahrscheinlichen aber doch möglichen Zusammenstoss mit einem Wal.

Zu unserer grossen Freude ist in diesen Nächten das Meeresleuchten zurück, und zwar in einer ganz neuen Form. Zu beiden Seiten leuchten grossflächig die Turbulenzen der Bugwelle. Zusätzlich setzt jede auf dem Meer brechende Welle ihren Leuchtteppich frei. So kommt es, dass nachts überall um uns herum kleine Lichter aufleuchten und wieder auslöschen, es ist fabelhaft! Das Beste ist jedoch der knapp 1 Meter breite und 30 Meter lange Leuchtteppich, welcher Yuana im Kielwasser hinter sich herzieht! Jetzt fehlen nur noch die Leuchtspuren umherfliegender Delfine!

Wir machen Schule und Spiele, wo man nicht viele Bücher und Hefte auslegen muss. Geographie steht zur Zeit ganz hoch im Kurs. Auch die französischen Lernkarten für das kleine Einmaleins bewähren sich wieder mal prächtig. Ein ganz beliebtes Spiel dieser Tage ist der Schrei-Contest wie die Kinder sagen (wer kann am lautesten quieken?). Abends zieht zuweilen das blaue Kamel durchs Schiff und kitzelt die Kinder aus.

Hier folgen noch die Etmale der letzten Tage. Wer sich wundert weshalb unser Weg auf der PredictWind-Seite nicht mehr geplottet wird, dem sei versichert, dass wir immer noch unterwegs sind. Mein PredictWind-Abo ist diese Woche ausgelaufen, und der Plott-Service damit auch.

Die Tage sind Segeltage ab Sint Maarten, Karibik:

Tag 23: 151 sm
Tag 22: 142 sm
Tag 21: 156 sm
Tag 20: 154 sm
Tag 19: 159 sm
Tag 18: 142 sm (Tag 1 ab Azoren)

England, we love you, too!

England, we have visited you for half a month. The first glance of you included the cliffs around Dover, brightly shining in the morning light, plums the Dover Coast Guard who checked whether we could spell the name of our boat. Sure, we could. The following days brought us into lovely marinas. We enjoyed not only your fish and chips, but also the best burgers ever, with lots of onions chopped into the meat. Markus has particularly appreciated that Punk IPA beer from the U.S. (sorry) was available in every super market, different to other places visited so far, including our home country. We take away a large bottle of Plymouth Gin and many bold and bloody histories which the old stones have offered to us. We admire the relaxed talking of Brits, too.

The highlight however was meeting again with Simon and Kate. Yes, another Kate. Her great^n-granny must have been in the EU as well on said Vicking’s day (to whomever seeking a beautiful woman in England, we recommend looking for Kates first). Kate and Simon are friends we met first time in Korfu, Greece, back in 2014. Re-united in 2017, all of us have enjoyed a lovely evening in their marina club house. Same evening, Simon arranged for a yacht repair service who showed up next morning to do some work on our boat. And we got lots of hints from them, which finally brought us to nicest places such as Cornish Fowey or the magic place called www.edenproject.com. Many thanks to you again, Simon and Kate!

On our last day, we even made new friends from Vancouver Island, Canada, and we’ve had some beers together and a lot of fun. Kevin owns a Hallberg-Rassy too, and we will set sails together to cross Bay of Biscay, starting on Saturday early morning. What a great last day in the UK!

Was there anything which was not going as expected in the UK? Yepp, two things occurred which couldn’t be stopped by MI6, at least not in time: Firstly, we experienced two winter storms. We also do have winter storms in Switzerland, but here they seem to happen in summer, too. We even had to turn our heater on. Secondly, an awful misunderstanding happened on the way back from Pendennis Castle: imagine a family with hungry kids at a rainy bus stop with no bus for the rest of the day. Within seconds, a taxi was called over the phone. The friendly person who answered the telephone with “It’s me-e!” asked for the detail and informed that a taxi would be there within four to five minutes. That was at least what Markus understood. Thirty minutes wetter and when calling the cab company again, they say that this was forty-five minutes for the taxi to arrive. And so it was. Yes, sometimes one hears what he would like to hear.

Now that we are about to leave UK, we can state that we have reached the first big target of our voyage. It was ‘to be in Falmouth by the end of July’. We set this target in order to have enough time to wait for a friendly weather window, required to sail into our three-day long journey across Bay of Biscay.

We logged 528 nautical miles to get here, something less than conservatively planned. A big part of our traveling time so far was along beautifully-rough British coast lines. We are leaving to come back again later. Bye-bye and see you again, Cornwall, England, UK!

How to discover you are in UK?

So we have arrived in UK, and it was not really first time in life. A couple of things are different here, aren’t they? You’d wish some examples?

– Teach kids that cars appear from the other side when crossing roads!

– BREXIT, and the British Pound

– Cooler radio stations

– Kate

– “Lovely!

– Weetabix (urkh!)

And sure, lots of other examples how the Brits and their country could possibly be characterized. Some even say that the Vikings took all the nice women away, long time ago (Kate’s great-grandma was on the continent that day). I can live with almost everything.

One thing I will however never ever understand are the separated water taps in bathrooms and in any place where civilized folks would expect to choose their own water temperature for washing hands.

Not in the United Kingdom. They give you a noble choice of three options: Wash hands cold. Burn hands hot. Mix your own temperature in a bowl which is not always as clean as in the nice Brighton Marina.

I will perhaps never understand this unique thinking of housing investors. Incredible: They actually know how it goes! Imagine, they have a water mixer in the showers! So why not for the hands?

Spotting that bl…y pair of water taps was when I understood that I have arrived in the great UK 😉