Ab in die Kapverden!

Es ist der 11. November 2017 und der Tag, an dem unser transatlantisches Segelabenteuer startet. Es ist auch der Tag, an welchen P&K zu Hause ihren 45. Hochzeitstag feiern. Herzlichen medialen Glückwunsch!

Seit drei Tagen ist Jeanette aus Schweden bei uns an Bord, und sie hat uns bei der Erledigung der letzten Pendenzen super mitgeholfen.

Jeanette hat für uns die Grab Bag gepackt. Das ist die Tasche, in welche man alle Dinge steckt, welche man im unwahrscheinlichen Falle eines Schiffsverlustes auf See mit auf die Rettungsinsel nimmt. Darin befinden sich z.B. auch die Reisepässe, Signalraketen und eine Sicherungskopie der elektronischen Daten. Jeanette hat die wichtige Rolle, diese Grab Bag im Falle des Falles mit auf die Rettungsinsel zu nehmen.

Manuela hat gehaushaltet wie verrückt, alle Textilien nochmal gewaschen, und zwei Zentner an Lebensmitteln gekauft und eingeräumt. Zum Glück sind darunter auch viele Flaschen Wein, welche hier gut und günstig und in der Karibik sehr teuer sind. Nicht zuletzt hat Manuela einige Mahlzeiten vorgekocht, so dass wir die ersten Tage auf See nur möglichst wenig Zeit unter Deck in der Küche verbringen müssen. Ausser den Vorräten in der Küche wurden natürlich auch Wasser, Diesel und Gas gebunkert.

Markus hat derweil nochmals die ganze Technik an Bord durchgecheckt. Die bisher nicht immer zuverlässige Satellitenkommunikation wurde neu aufgesetzt. Die Crew hat eine tiefgehende Sicherheitseinweisung erhalten. Beim Skippers-Briefing wurden Aus- und Einreiseformalitäten besprochen, und es wurde auch nochmals auf die Risiken der schnell wechselnden Winde im Südosten von Teneriffa aufmerksam gemacht. Diese Winde sind unkritisch wenn man sich der Situation bewusst ist. Wir werden das bereits vor dem Eindunkeln heute bewältigt haben.

Die Kinder haben die Signalflaggen zusammengeknüpft und das Schiff ‚über Topp‘ beflaggt, siehe Bild. Unter den vielen anderen Kiddies im Hafen haben sie schon liebe Freunde und Freundinnen gewonnen. Besonders toll ist, dass beide anfangen, mit ihren neuen Kollegen ihre Englischkenntnisse einzusetzen!

Wir sind nicht alleine unterwegs. Von Teneriffa zu den Kapverden werden wir in einer Gruppe von acht Schiffen segeln. Etwa sechs Tage wird die Überfahrt dauern. Während dem Zwischenstopp in Mindelo stossen 17 Schiffe zu uns, welche schon vor zwei Woche in Teneriffa gestartet sind und seither in den Kapverden gesegelt waren.

Diese Gruppierungen kommen daher, dass wir uns bei Cornell Sailing angeschlossen haben. Das ist ein Veranstalter für Touren auf dem Meer, so wie man andernorts Bergtouren buchen kann. Auf See ist man relativ alleine unterwegs. Jedoch haben sich einige Crews schon vor Monaten in Spanien oder Portugal kennengelernt. Hier auf Teneriffa haben wir mit der Hilfe des in der Seglerszene berühmten Jimmy Cornell und seinem Team diverse sicherheitsrelevanten Themen abgehakt. Sodann haben wir uns mit allen Crews bekannt gemacht und zusammen viel Spass gehabt. Es ist wichtig, sich zu kennen, denn wer sich kennt, der hilft sich auf See, so gut es geht.

Die Nachttemperatur ist in den letzten Tagen unter 20 Grad gefallen. Es wird also Zeit, dass wir weiter ziehen, diesmal gut 10 Breitengrade Süd. In den letzten Monaten haben wir viel Vertrauen in unser Schiff gewonnen. Das ist sehr wichtig, um beruhigt und zuversichtlich in See stechen zu können. Das Schiff ist nun bereit für den nächsten grossen Sprung. Der Skipper und seine Crew sind es auch. Die Seewetterbedingungen für die kommende Woche sind normal bis optimal.

Man kann im unten stehenden Link unsere aktuelle Position einsehen. Unsere Ralley ist keine Regatta, und unsere Yuana nicht die längste im Feld (aber selbstverständlich die Beste). Daher werden wir bei weitem nicht zuvorderst fahren.

Während der Fahrt auf die Kapverden versuchen wir, täglich ein kurzes Updates posten.

Auf dem Bild sieht man übrigens unser Schiff beim Auslaufen aus dem Hafen von Santa Cruz de Tenerife.

https://cornellsailing.com/sail-the-odyssey/atlantic-odyssey/ao-2017/track-the-boats/

Foto: von S/Y KISU, besten Dank!!

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Getting ready, with new crew

So this is Jeanette, writing my first blog post for Yuana, as I will join as crew form the Canaries via Cap Verde to the Caribbean. As I got here ‪Tuesday night‬ there was a really some thunder and lightning, not really what I expected! But it turned out I arrived the perfect night as I walked right into the potluck dinner. So before even leaving my bags on the boat I got to meet everybody, having dinner and some wine, feeling very welcomed from the first minute. Some people you feel comfortable with just from the start, that is exactly how it felt for my meeting the Yuana’s, everybody was super-friendy! Altough understanding the Schwiitzerdütsch was a little more complicated than I thought before…

It seemed getting here four days in advanced was a lot of time, but we have really been busy since. Lots of small things to fix and get in order and evening getting by with dinners together with the crew of other boats. Also yesterday there was a guided day tour to the Teide volcano that we all took. After we were just in time for the seminar with Jimmy Cornell talking about tactics for the crossing. Today me and Manuela went for the big food shopping, imagine almost two hour in a grocery store! But fortunately they bring all your food all the way to the dock for you, very nice service. So we could rush on to the farewell party at the yacht club, which was really nice arranged. Now we just finished stuffing everything in its place and hopefully tomorrow we will have a bit of rest until we set off, which should be around lunchtime. I think by now we all look forward to set off for Cap Verde!

Jetzt kommts richtig übel

Eigentlich wollten die Jungs mit dem Beiboot Dorie für eine kreative Mathestunde an Land übersetzen. Der Plan war, eine kleine Wanderung zu machen, schöne Fotos zu schiessen, und spielerisch das Einmaleins zu vertiefen.

Papa’s Schritt von Yuana zu Dorie erweist sich jedoch als fatal. Irgendwie haut Dorie ab, und Markus landet im Wasser. Das wäre kein Problem, hätte ich Handy und die neue Fotokamera wie sonst immer in den wasserdichten Beutel gepackt hätte. Um es kurz zu machen: Die neue Kamera zuckt noch einige Sekunden, das iPhone ist sofort tot.

Das Schlimmste ist, dass Markus in den frühen Morgenstunden auf dem Handy noch zwei Artikel für den Blog geschrieben hat. Diese sind nun im Salzwasser ersäuft worden. Weil es hier in der Bucht kein Mobilfunk gibt, wurden von den neuesten Daten noch keine Sicherung erstellt.

Was ich mir zuvor nicht vorstellen konnte ist, wie sehr der Verlust des iPhones schmerzt. Brutal erkenne den nächsten Schritt der Evolution: du brauchst ein iPhone dringlicher als ein schönes Auto. Du nimmst dafür sogar in Kauf, kurzsichtig zu werden. Die meisten werden nun wohl entweder lachen oder den Kopf schütteln. Bitte bedenke:

Ich kann nun
– Nicht mehr aufschreiben, sobald mir eine coole Idee für den Blog kommt
– Keine Schnappschüsse mehr machen
– Nicht mehr mit Familie und Freunden e-mailen
– Nicht sehen, wo sich unsere befreundeten Schiffe befinden
– Unsere Seglerfreunde nicht über WhatsApp kontaktieren
– Nicht mehr auf unsere Satellitenanlage zugreifen
– Keine Wetterberichte einholen
– Kein Auto mieten und keine Strassenkarten nutzen
– Kein Wikipedia-offline nutzen
– Keine Bankzahlungen tätigen
– Weder NZZ noch Bluewin lesen
– Telefonieren geht nicht, und Musik hören auch nicht
– Der Taschenrechner ist weg, die Uhr und die Taschenlampe sowieso
– Nicht nachschauen, wann unsere Crew aus Schweden eintrifft

Caramba! Versteht ihr jetzt die Dimension des Problems? Wir müssen sofort aus der schönen Bucht mit schwarzem Sand raus und nach Santa Cruz de Tenerife hinunter, damit ich mit ein neues iPhone beschaffen kann. Mal sehen, wie wir das abbuchen werden. Für Dummheit hatten wir bisher nämlich keinen Budgetposten vorgesehen.

Das Schulreisli in die Kaktusberge hat natürlich trotzdem stattgefunden. Zum Glück war der Sohn dabei, denn so konnte mir jemand den Stachel aus der Zunge ziehen, nachdem ich die Kaktusfrucht probiert hatte. Alleine hätte ich das ohne Selfie-Modus nie geschafft.

 

PS.: Auf dem Weg nach Santa Cruz telefonierte ich mit dem Sorgentelefon von Apple. Die sagten mir, dass ich nach dem Wochenende in Santa Cruz ein neues iPhone zum Preis von 351 Euro abholen könne, 50% des Ladenpreises. Das wäre ein hervorragender Service. Wir werden sehen, ob das auch klappt.

Harboring the Canaries

The last 12 hours on our way from Madeira into the Canaries were quite exhausting. We made a decent progress, in rolling waves and against the wind. Some salty drizzles went over the cockpit every now and then. The outer deck however saw a lot of sea water. Somehow, approximately 50 liters of the salty liquid ended up in the bilge, which is the deepest point INSIDE the boat.

The 50 liters itself wasn’t too much of an issue, but the fact that salt water gets into the boat is definitely unwanted. Skip this section if you are not interested in technical terms. Our cockpit and part of the deck are drained via reinforced hoses through the interior of the boat and out underneath the water line. Shorty after buying the boat I checked and fastened all of the hose clamps which secure these hoses, each one going from a hose sleeve below deck down to a valve, before going into the sea. Somehow, I must have missed one of these hose clamps, certainly the one which came loose, draining some deck water into the bilge. Item solved.

Arriving in the Canaries, we anchored in famous Francesa Bay. As many places, it has unveiled their beauty to us only after a day or two: its underwater world. The first day in the anchorage was tough again: 35 degrees Celsius at 35 knots of wind and 1 meter swell in the anchorage. Not a good anchorage on that day indeed. Anyway, we wanted to be there because it is a nature reserve and we got a special permit to be there. The good news is that our anchor held rock solid, but two anchor retention lines (the lines taking the load off the anchor winch) broke due to the heavy rocking of the boat.

Two days later and in the port of totally dry island of Graciosa, we found ourselves in a very little village, all houses painted white, with sandy lanes in between. There were only two hands full of cars for the entire village. A horse wagon on a restaurant roof reminded of the old days. During the weekend, the place was looking like a neat hippy village, with dreadlocks men and women trying to make some bucks with selling nice hand craft. Customers however seemed to be not too many.

On Graciosa and a week later on Lanzarote, we got more of the volcano stuff all over the place. In the cactus gardens we learned that the saying ‘hard shell soft core’ really can also be the other way round: some of the huge cactus were cut back. There we spotted that those cactus have a core hard as wood, packed into a relatively soft shell. Then there was the camel ride. We not only rode these fantastic animals, we also took a deep look into their eyes: most of them seamed to be good-natured. But there was one really mean looking chap, perfectly prepared for the Horror Rocky Camel Show.

More animals? Yes. When kissing our friends from yacht Tomskii Kastan goodbye, Markus learned that his beard apparently felt like a hedgehog. Too much hair in the face… At least she didn’t call me a porcupine, haha. We enjoyed great times with the Tomskii’s, certainly enough wine, great beach barbecues, and our kids learned how to carve dragons out of cucumbers. Thank you, dear friends, and see you again!

From Lanzarote we did an overnight sail to Tenerife. A teenage Mahi-Mahi of 80cm was on our hook. The colors were beautifully green and gold, until it died. Then the color suddenly changed to grayish silver, as most fish would look like. Tenerife will be the place where we conclude our preparations for the crossing of the Atlantic Ocean. A separate post about the preps will follow.

Something nice to close this season review? Yes of course: If Markus shall recommend a place in the Canaries, it will be the restaurant http://www.cantinateguise.com for an overwhelming burger with truffel sauce, and for the hot pants as well.

Hair cut

Authorities note the last day of October 2017, not really important to us. Early morning temperature is close to 20 degrees Celsius which is considered to be a pleasant start for a Swiss summer day. It is early morning because half of the crew is still asleep. There is no wind and I feel that time has come for a haircut (not a financial one, hahaha).

Boys on board cut their hair with a machine. This gives a uniform hair length all around the head. Also that doesn’t matter too much out here.

Our last hair cuts were quite a mess, at least concerning the chopped off remnants. At that time, we cut our hair on deck and in quite windy conditions, force 3 or more. We thought that this would be very smart as cut off hair would just been blown away. This was really true. A good part of it ended up in the anchor locker, another part inside the boat because one of the hatches was open, and a smaller part in the sea.

As there is no wind this morning, lets get it done right now, head over sea railings. The sea is so flat that it gives me a useful mirror. Check the picture. It is actually the highlight of this post. The grey flakes on the water would attract all kinds of fish. Of each size, the one called ‘Winkelried’ (a thoroughly heroic figure in Swiss history) takes the first bite. The first bite would also be the last one. And no other fish of same species would even try. To hairy, unpleasant experience as it seems.

Hair dressing is the only thing which is more efficient on sea than on land, at least looking at time and cost, perhaps not so much at the new look, haha.

Auf dem Wüstenschiff über den Vulkan

Für die kurze Zeit eines kurzen Ausfluges durch Sand und Felsen satteln wir von unserem Wasserschiff auf zwei Wüstenschiffe um. Man könnte sagen, dass sie mit ihren treuen Augen und weichen Mäulern geradezu niedlich aussehen (siehe Bild!), auch wenn dieses Attribut mit ihrem Lebensraum genauso wenig zu tun hat, wie ein Segelschiff mit der Vulkanwüste auf Lanzarote.

Zunächst aber besuchen wir eines der bedeutendsten Lavafelder weltweit, den Nationalpark Timanfaya. 1730 und 1824 ist es hier letztmalig zu riesigen Eruptionen gekommen, welche teils über sechs Jahre angehalten haben. Nachdem man im Drive-Thru Stil eingecheckt und sein Auto auf einem der Vulkankegel abgestellt hat, wird man im modernen Reisebus auf abenteuerlich geführten Strassen durch das Vulkangebiet gefahren. Ein bequemeres Museum haben wir noch nie gesehen! Die Landschaften sehen nicht so aus, als würden sie zu dieser Welt gehören. Aus der Nähe betrachtet geben die einzelnen Lavabrocken und Höhlen zuweilen sogar einen grotesken Eindruck ab. Die nun erstarrte, einst flüssige Gesteinsmasse kann einem durchaus an die selbstverständlich in-existenten Giessunfälle in einem Stahlwerk erinnern.

Das Besucherzentrum auf dem Parkplatz-Kegel gibt eine gute Vulkanshow ab. Über einem ziehbrunnen-artigem Loch – in einigen Metern Tiefe ist es 800 Grad warm – brät das Restaurant seine Pouletbeinchen. Die haben hernach sicherlich einen rekordhohen Anteil an Schwefel, und was sonst noch alles in pyroklastischen Dämpfen enthalten ist. Nichts für uns. Gleich nebenan haben sie eine Art Schweizer Milchkannen im heissen Boden eingegraben. Schüttet man oben 5 Liter Wasser rein, so verdampfen diese auf den vulkanisch aufgeheizten Milchkannenböden in der Theorie schlagartig zu 8000 Liter Wasserdampf. Diese Menge hingegen hat in unserer Milchkanne niemals platz. In der Praxis gibt das die schönsten Geysire ab, und alle wundern sich, wie das geht, haha. Du weisst es nun ;-).

Von Scania und Neoplan wechseln wir auf Mariaa und Vulcán. So nämlich heissen die beiden Wüstenschiffe, welche uns bei starkem Wind über den heissen Sand schaukeln. Um die Namen der Tiere festzustellen nestelt der Kamelführer – wir nennen ihn mal Abdullah – im krausen Fell am Hals dieser schönen Tiere herum. Wie er dort tastend die Namen fühlt, eröffnet sich uns nicht. Jedenfalls gewinnen wir den Eindruck, dass Abdullah eine ähnlich innige Beziehung zu seinen Tieren haben muss, wie ein Schweizer Bauer zu seinem Bruno und seiner Fiona.

Mariaa und Vulcán mögen es, wenn man sie (im Liegen) hinter den Ohren krault und über den Augen streichelt. Um mehr davon zu haben drücken sie sich etwas gegen die Hand, so wie Katzen dies auch tun. Wie der Katzenkopf geht dabei der Kamelkopf nach oben, allerdings gleich 1 Meter, weil der Hals eben viel länger ist.

Wie Wasserschiffe sind Wüstenschiffe gleichmässig zu beladen. Sitzt auf einer Seite ein Kind und auf der anderen ein Erwachsener, so wird die Kinderseite zusätzlich mit einigen Sandsäcken beladen. Wie ein solches Tier aus dem sitzen und mit 40% seines Eigengewichtes beladen aufsteht, ist ein Schauspiel für sich. Jedenfalls weist Abdullah uns an, sich mit beiden Händen am Sitzgestell gut festzuhalten. Wohl geraten! Abwechslungsweise und ruppig geht es hinten und vorne hoch und höher, bis die Tiere stehen.

Während dem Ritt über die vulkanischen Sandhügel stellt man sich gerne auf einer Kamelreise vor, durch die Sahara, von Oase zu Oase und von Dattelpalme zu Dattelpalme (für das leibliche Wohl will ja auch gesorgt sein)! Dann staunen wir wieder hinunter zu den Füssen der Tiere. Passend zum Fussabdruck nennt unser Sohn diese Quadratlatschen. Der Fuss ist eine grosse, plastische Masse (die Kamele gehören zu den Schwielenfüsslern). Sobald der Fuss abgesetzt ist, drücken die Fussknochen sanft diese behaarte Schwiele breit, und man fragt sich, warum diese Wüstenschiffe trotz der weichen Füsse eigentlich so stark schaukeln? Es kommt wohl daher, dass die Mariaa’s und Vulcán’s dieser Erde ihre Vorderfüsse im Gehen sehr ruckartig entlasten.

Zu bald schon ist die Tour zu Ende. Abdullah muss seine Tiere regelrecht beschwören, sich wieder hinzulegen: “Couche…!” “Couche…!”, eins nach dem anderen. So spektakulär wie es hinauf ging, geht es nun wieder herunter. Sobald ich festen Boden unter den Füssen spüre springe ich auf, um den ‘Hinlegevorgang’ des Kamel mit unserem beiden Kiddies zu filmen. Abdullah bedauert das sehr, denn nun ist Vulcán lediglich noch einseitig mit meiner Frau beladen. Ich muss mich wieder hinsetzen, damit wir erneut gemeinsam aufstehen können. Nun gut, der Höcker steht noch gerade, und das Dromedar sieht nicht besonders verärgert aus.

Ahoi, Kamel!

Madeira to Isla Graciosa – 2nd night

The day started wish some fishing. I wasn’t even through with securing the fishing gear as I heard an odd croaaak coming from the area where the hook was. Oh no, the only seagull in the area tried to eat our fishing lure which we pulled behind us. Now, the seagull is trapped somehow. Immediately we would slow down, turn back and spool in the fishing line, with no tension on the line for the bird. This gives it the time to free itself and we are bloody glad that it was like that.

Later on we catch a tuna kid, just about 35 centimeters long. We release it since we don’t want to kill it for the little flesh we would get. Another two tunas of same length follow, and all of them can go back into the blue. We discussed whether the fish would remember that at the end of the day, and learn something out of being caught. Does anybody know ;-)?

As all of the three tunas were of same length we conclude that our lure was to small. For this reason we change back to the bigger lure which was responsible for the big tuna we caught a week ago. However we wouldn’t catch anything for the rest of the day.

In the afternoon we were chattering over the radio with a solo sailor on his way from La Rochelle (F) to Gran Canaria. He would prepare there for a solo race across Atlantic Ocean to Martinique. He says that 81 single-handed boats are participating and expects to make the crossing within two weeks, on a boat of 6.5 meters length only. His biggest issue was the freeze-dried food which he apparently didn’t like so much. We wished good luck to him for the race.

Before dinner time we decide spontaneously to stop the boat and go swimming. Sea is flat and wind is down. One adult always stays aboard whilst the other three persons try not to get caught by a shark (they eat later, usually). We survive. The strangest thing about swimming out here are the 3000+ meters of water underneath. This is so incredibly deep, with an awful lot of strange animals down there.

Another day dusks and we get ready for the night. All the way from Madeira we have propelled as the winds were mostly not there, which matches with the predictions. As the evening develops, the forecasted light winds appear from starbord and slowly change to port side (from right to left). We set sails and can stop the engine as wind picks up further around 10p.m.. It will become quite a fast but bumpy ride. I reef a bit at 2a.m. to make everyone happier on board.

We do not have a particular watch scheme for the nights. We just agree on each other’s condition. The one who thinks can catch some sleep goes down to his bunk until woken up for a change. We try to let each other sleep for three to four hours in one go, at least. This night’s sleeping will be less because falling asleep is very difficult with so much motion in the boat. The kids luckily went to bed before the rocking started so they can sleep.

The magic of last night is not here today. Why would the water make this glittery shining one night, bit not the next one?

To kill time I download the latest pictures from Ophelia. Ophelia is a violent storm west of us, slowly moving north-east. Within a few days, it should pass in between Azores and Madeira, later entering bay of biscay. We are glad not to be there, because gusts of 85 knots (almost 160 km/h) is definitely not what a brave sea man want to experience out there. We start to feel uncomfy already at 25 to 30 knots of wind. We will however not get around the swell of Ophelia down in the Canaries. The waves carry on for a very far stretch, also if the storm has passes far off.

Anything else for that night? Again, no mermaid appeared ;-).

Madeira nach Isla Graciosa – 1. Nacht

Am Dienstag, dem 10. Oktober um 14 Uhr werfen wir in Funchal die Leinen. Unsere neuen Freunde aus Holland, England, Frankreich und Schweden winken am Steg. Einige klatschen und rufen “well done” herüber, denn der Mann am Steuer ist 10 Jahre alt und hat konzentriert ein perfektes Ablegemanöver rückwärts hingelegt. Alle freuen sich, dass der Junge selber Hand anlegen kann, und dabei gutes Können an den Tag legt. Selbstverständlich war das Manöver zuvor detailliert besprochen worden. Auch wenn Junior am Steuer steht, so bleibt das Kommando bei mir.

Nun sind wir also unterwegs von Madeira in die Kanarischen Inseln. Als erstes Ziel werden wir das kleine Inselchen Graciosa anlaufen, nördlich von Lanzarote. Jemand witzelte, dass dies die östlichste Insel der Karibik sei, weil es dort eine traumhafte Buchten zum Schnorcheln und Tauchen haben muss. Wir lassen uns gerne überraschen!

Die Reise dorthin wird zwei etwa 260 nautische Meilen oder zwei Tage und Nächte dauern. Nachmittags entdeckt Manuela den ersten fliegenden Fisch, und dann ein paar Wale. Zumindest die erste der beiden Nächte wird fabelhaft:

Eine dünne Dunst-Schicht schwebt über dem 24 Grad warmen Wasser. Nach Sonnenuntergang sitzen wir draussen beim Abendessen. Die nebelartigen Schlieren über dem Wasser färben sich gelblich und rot, und bald ist es dunkel. Die Tochter ist sehr müde und geht ins Bett. Der Sohn darf nochmals seine Rettungsweste anschnallen und ins Cockpit kommen, denn es gibt hier eine spät-abendliche Überraschung für ihn, das Meeresleuchten.

YUANA gleitet sanft über die See. Der Bug wirft kleine Wellen zurück. Das bewegte Wasser leuchtet nach, mal stärker, mal schwächer. Zuweilen gibt unnatürlich hellgrün fluoreszierende Schaumteppiche. Einige leuchten tatsächlich so hell, dass sie Licht an die Umgebung abgeben. Dazwischen funkeln immer wieder Duzende Partikel hell auf. Es ist ein wunderschönes Schauspiel von wechselnder Intensität.

Plötzlich bemerke ich ein etwa 2 Meter Tier direkt neben YUANA im Wasser. Es ist schwarz wie die Nacht und daher nicht wirklich sichtbar, ausser wenn die Rückenflosse aus dem Wasser kommt. Dann zieht diese Flosse einen ebenso grünen Strich durch das Wasser. Obwohl ich nur ein Tier erkennen kann, muss wohl ein Delfin sein (Delfine sind meist in Gruppen unterwegs). Selbst unter der Wasseroberfläche zieht der Delfin eine glitzernde Leuchtspur hinter sich her. So ähnlich sehen fliegende Feen in Kinderfilmen aus, im speziellen wenn diese über den neuesten Zauberglanz von Gary verfügen. Der Delfin überholt uns, kommt zurück, und wendet erneut, schnell, die Kurven mit einem Radius von weniger als einem Meter. Man kann das alles sehen, weil der Delfin diese Leuchtspur hinterlässt.

Gegen Mitternacht wird die Dunstdecke dünner, und man beginnt die Sterne zu sehen. Ich nehme das Fernglas und schaue die Unendlichkeit. Ein Stern funkelt in rot, grün und weiss. Es handelt such nicht um einen Flieger, denn dieser müsste doch langsam weiterziehen. Ganze Sternenhaufen werden in voller Klarheit sichtbar.

Ab und zu schaue ich auf, um den Horizont nach Lichtern oder dichten Wolkenformationen abzusuchen, und um das Radarbild zu prüfen. Einmal kriege ich dabei einen riesigen Schreck. Durch das Cockpitfenster sehe ich ein gelbes Licht, und es scheint direkt neben uns zu sein. Habe ich zuvor etwa einen Tanker übersehen? Der zweite Blick klärt die Sache schnell: Der Mond ist hinter den Wolken am Horizont aufgegangen, und scheint in voller Stärke durch ein kleines Wolkenloch hindurch. Haha, wer sonst hat sich jemals vom Mond erschrecken lassen? Auch das passiert einem wohl nur auf See.

Die zweite Hälfte der Nacht läuft ereignislos ab. Wir motoren mit 5.5 Knoten über die glatte See. Morgens um acht stehen die Kinder auf der Matte und prüfen, welchen Tribut an Keksen und Schokolade diese Nacht im Cockpit gekostet hat.