Atlantiküberquerung 2, Tage 13-15

Seit wir in Holland abgefahren sind, nutzen wir das neuseeländische PredictWind, um uns ein Bild über das Wetter der nächsten Tage zu verschaffen. PredictWind stellt vier Wettermodelle zur Verfügung, deren Prognosen über 3-5 Tage recht konsistent sind. Darüberhinaus weichen die Vorhersagen ad extremis diametral voneinander ab. Aufgrund der Angaben von PredictWind haben wir unsere bisherigen Abfahrtszeiten und Strecken geplant. Meist waren wir ja nicht länger als 24 Stunden unterwegs.

Steht eine zweiwöchige Reise durch ein unbeständiges Seegebiet an, so bringt klimatologisches Fachwissen die Erkenntnisse, welche für eine schnelle und komfortable Routenwahl notwendig sind. Weil beides sicherheitsrelevant und für uns wichtig ist, haben wir einen ausgewiesenen Spezialisten für das sogenannte Weather Routing ins Yuana-Team geholt.

Sebastian von der WetterWelt in Kiel schickt uns etwa alle 5 Tage seinen Vorschlag, wie wir den weiteren Routenverlauf planen können. Stets folgen wir Sebastians Empfehlungen, oder besprechen mit ihm unsere Alternative. Das gibt uns zusätzliche Sicherheit bei der Streckenwahl, und obendrein macht die Zusammenarbeit Spass! Sebastian wird uns bis ans europäische Festland begleiten.

Spass haben wir auch sonst an Bord: Endlich gibt ab und zu es Delfinbesuch. Es ist jedes Mal toll, diese Tiere bei ihren grazilen Luftsprüngen oder den schnellen Spitzkehren im Wasser zu beobachten.

Mehr Spass? Raclette auf dem weiten Ozean. Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Ausserdem haben wir während dem Essen gelernt, dass die Flamen Ellenbogen sagen, wenn es bei uns Hörnli gibt. Einem Glückspilz sagen sie Glücks-Sack! Wenn wir Schweizer früher Mohrenköpfe und die Deutschen Negerküsse genossen haben, so hatten die niederländisch sprechenden Belgier dafür einen Ausdruck, den ich hier unmöglich wiedergeben kann: weder politisch korrekt noch jugendfrei. Wer es unbedingt wissen will, der kann mich ja fragen.

Unser Belgier Michael (wir nutzen oft auch den Belgischen Standardnamen Jan für ihn) ist mittlerweile auch schon recht gut bei schweizerischen Zungenbrechern: Dä Papst hät zSpiez sSpäck Bschteck zspat bstellt geht schon fast fehlerfrei!

In der ersten Nachtschicht (ca 22 bis 2 Uhr) schaue ich dem Wetterleuchten zu. Gemäss Radar ist es 25 Meilen entfernt. Die Höhenwinde bringen es jedoch rasch zu uns, und so bricht auf Yuana plötzlich der Wetter-Aktivismus los. Schnell wird die Fock gerefft. Notebook, Tablets, Handys und der Satellitenempfänger wandern umgehen in den Backofen. In diesem Faradayschen Käfig sind sie offenbar vor Blitzschäden geschützt.

Das Gewitter zieht mit einigen hellen Zuckungen über uns hinweg. Passiert ist zum Glück nichts.

Etmale:
Tag 15: 134 sm
Tag 14: 150 sm
Tag 13: 155 sm

Atlantic Crossing Days 10-12

Our expectations about what to find north of the high pressure ridge were like ‚just wind‘. We got the winds, quiet nicely in average. Unfortunately we got more than that. Compared to the before the high, the weather has changed completely:

The air is now fresh and humid, with fog particles at times, feeling cold at night. We had to dig for pullovers and long pants, something we haven’t been using for far more than half a year.

We are already 2000 kilometers away from the Caribbean. Looking up our last photographs from Sint Maarten show plenty of beach fun and beach bar. Now and just two weeks later, all those pictures appear like distant memories.

At least we are progressing well and make good speed, our bow cutting North Atlantic waters. Bermuda is in safe distance 😉 and we are sailing eastwards. There is a map pinned to our saloon wall, with colorfully decorated post-it’s around. Every 200 Miles the kids can grab one of the post-it’s, each one hiding a little surprise ready on its back side. As the clock shows 1’250 nautical miles to go, it is time for the Half Way Party! Adults get some bubbles and the kids a movie time with sweets and pop corn.

Our radio nets with Gianni become more colorful day by day. Firstly we would always tell each other the current, positions, course, speed and sail configuration. Then follows discussion of weather forecasts and conclusions for next waypoints. Our decisions were quite similar so far. Finally we exchange tails about sailing boats, design aspects or yachting destinations. That’s quite a bunch of talking, twice a day. On either side, the whole crew sits around the speaker and listens what moves the other boat.

What are the kids doing all day long? They enjoy their postponed spring holiday. For once it includes a lot of screen time. The boy became a real fan of Harry Potter. In the evenings we read the books in English, and on the next day, he would read the same in German again. Moreover, he deeply studies whatever related information he can get from our offline Wikipedia. And that’s a lot! The daughter loves playing computer games developed by her brother, quite fun actually! Then she uses her new drawing pens. She can sit in a corner for hours, drawing the same picture several times, until she likes it best.

Day 12 brings us the cold front of a low. It passes with some wind increase an significant change of wind direction. Already before that, the sea went up with waves of 4 Meter peak height. They are more fun than a problem as they don’t break this time. Yuana takes those waves very easily, going smoothly up and down with no hassle at all. It was fun flying down the waves, Yuana going faster than 12 knots.

The end of the day brings us low winds thus motoring through the night.

Sailed distances:
Day 12: 147 nm
Day 11: 156 nm
Day 10: 158 nm

Atlantiküberquerung 2, Tage 7-9

Nach sechs Tagen unter Segeln befinden wir uns bereits wieder auf der nördlichen Breite von Madeira, wenn auch noch immer auf der amerikanischen Seite des Atlantiks. Nun stecken wir bereits in der Flaute des langgezogenen Hochs, welches die südlichen Ostwinde von den nördlichen Westwinden trennt. Dieses Hoch müssen wir queren, und das geht nur mit dem Motor.

Nach der Schaukelei der vergangenen Tage ist uns das Hoch eine willkommene Abwechslung. Man kann sich im Schiff bewegen, ohne sich laufend irgendwo festhalten zu müssen.

Weil es hier keinen Wind gibt sind auch die Wellen zahm, und so halten wir das Schiff an und springen zum Baden in den weiten und tiefen Ozean. Dabei bleibt immer einer an Deck. Es soll ja mal einen schweren Vorfall gegeben haben, wo die ganze Schiffsbesatzung ins Wasser sprang. Jedoch kam keiner mehr zurück an Deck, weil man die Badeleiter nicht heruntergeklappt hatte.

Während wir fröhlich baden fährt mit einigen Meilen Abstand der VERMONT TRADER vorbei, einer der Ozeanriesen, welcher die Güterflüsse der globalisierten Welt am laufen hält. Es ist bei weitem nicht das einzige kommerzielle Schiff, welches wir in diesen Tagen sehen. Leider schwimmt entlang dieser Schifffahrtsrouten auch immer wieder Plastikmüll. Nur Fische scheint es nicht zu haben. Jedenfalls will seit Tagen keiner anbeissen. Die einzigen Lebewesen sind Seevögel und Portugiesische Galeeren.

Letztere sind eine Symbiose aus zwei Lebewesen. Grob gesagt sitzt auf einer an der Wasseroberfläche schwimmenden Qualle ein Segel, etwa so wie ein aufgeklappter Augendeckel. Anstatt Wimpern hat er Stacheln oben drauf. Von weitem sieht dieses äusserst giftige Geschöpf wie ein im Wasser stehender Boden einer PET-Flasche. Sie glitzern auf dem Wasser transparent, grazil, uns super schön!

Die ruhigen Tage Hoch geben mir die Gelegenheit für eine ausführliche Sichtprüfung der Ausrüstung an Deck. Ich nehme gleich drei Schraubenzieher mit, und ziehe einige Duzend Schrauben nach.

Abends vor dem Schlafengehen holen wir die Kinder nochmals ins Cockpit, um den Himmel zu bewundern. Im Westen brennt förmlich die Venus, während der Mars, Pluto und Saturn direkt nebeneinander über dem südöstlichen Horizont stehen. Letztere beide sehen wir vor allem auf dem Nachthimmel-App im iPad. Mit dem Feldstecher bestaunen wir die sphärische Oberfläche des hellen Halbmondes. Wir dichten lustige Geschichten, wonach Orion beim Ritt im Bärenwagen über Cassiopaia gestolpert sei. Nun liegen sie alle bewegungslos da…

Tag 9: 147 sm
Tag 8: 122 sm
Tag 7: 137 sm

Atlantic Crossing Days 4-6

We get really well along the western side of the Bermuda Triangle, outside of course, haha. The winds are good and it is already day 5 when we undo the reefs for the first time on this leg. Yuana is so nicely running and we enjoy this trip so far.

Twice each day we talk to Gianni on the nearby boat EUTIKIA over the VHF Radio. Gianni and his wife have circumnavigated the world during the last 10 years and are now on their way home to Venice. We have lots of common topics and reflect the weather forecasts and further routing strategies.

There is also a friend of Gianni on board. It didn’t take long to discover that the friend is living in Buttrio. Buttrio is a place in Friaul, northeastern Italy, and well known to all of my colleagues from former work.

So it was high time for telling a true joke which happened in our own offices in the Friaul region: Our American Sales person was there to discuss an project. The running gag was, that the American continuously understood ‘dear boy’ when his local partner (out of a unfavorable habit) in fact was badly swearing time after time in his local language Friulano.

So we had a good laugh with Gianni and his crew over the radio. Old times, good times. OMG, how much I loved being together with my peers from Udine…! Missing you guys!

Actually we are approaching the latitude of around 32 degrees where a 3000km long high pressure ridge separates the westwards flowing winds in the south from the eastwards flowing winds in the north. We need to cross the high to enter that eastward flowing wind belt. It would bring us back to Europe.

Ahead of entering this area we study the wind maps carefully. We download them daily via satellite. There are four different models and along with our own weather observations, we decide which model to believe and where to cross the high pressure ridge.

The ones who follow our track on the webpage may have asked themselves why we do funny curves sometimes rather than following straight lines? This all has to do with the winds as well. If the easterly winds turn somewhat north on our way north, then we would do a curve towards west because we don’t want to sail too high against the wind. Uncomfortable for people and equipment.

The next post will be about crossing of the high pressure ridge.

Sailed distances:
Day 6: 152 nm
Day 5: 151 nm
Day 4: 156 nm

Atlantiküberquerung Tage 1-3

Hallo liebe Yuana-LeserInnen

Bereits haben wir die ersten drei Tage unserer zweiten Atlantiküberquerung hinter uns. Bei einem konstant kräftigen Ostwind um 20 Knoten zieht Yuana mit etwa 7 Knoten nach Norden. Man steuert so, dass der Wind stets von der Seite oder von hinten weht. Das ist am angenehmsten, und man kommt so auch relativ gut vorwärts.

Somit führen uns die vorherrschenden Winde erst mal in Richtung der Bermudas. Nach fünf oder sechs Tagen biegt man mit dem Wind in Richtung der Azoren ab. Die Bermuda-Inseln könnte man mit einem kleinem Umweg ansteuern. Da unsere Extra-Crew Michael nicht beliebig viel Zeit aufwenden kann, wählen wir lieber den direkten Weg.

Unsere Fahrtstrecke beträgt mehr als 2500 Seemeilen oder knapp 4800 Kilometer, an einem Stück! Dafür brauchen wir normalerweise etwa 18 Tage und viel Proviant. Yuana ist daher wieder einmal schwer beladen und wir fahren mit etwa zu 40% gerefften Segeln, um den Mast und die Wanten (die Drähte welche den Mast halten) zu schonen.

Trotzdem fährt Yuana überraschend schnell, teils deutlich über 7 Knoten! Sie hat von einem Taucher den Bauch saubergeschrubbelt bekommen, nachdem der Termin mit dem Auskranen in Sint Maarten kurzfristig abgesagt wurde. Daher ist der Schiffsbauch jetzt wieder aalglatt und das Schiff unerwartet schnell.

Die karibischen Gewässer liegen bereits weit hinter uns. Tatsächlich wird das Meerwasser jeden Tag ein Grad kühler: 30 – 29 – 28 – 27 Grad. Angefangen hat unsere Fahrt mit einem ausgeprägten Schaukelpferderitt. Die für den zweiten Reisetag vorgesehene Feier zu unserem 14. Hochzeitstag wurde wegen der fortgesetzten Schaukelei kurzerhand verschoben, dabei stand der gut gekühlte Champagner schon bereit.

Nach zwei Wochen im ruhigen Hafen braucht jeder weite erst einige Angewöhnungstage. Das gilt im Besonderen auch für unsere neue Crew Michael. Die ersten beiden Tage haben ihm ziemlich stark zugesetzt, aber er ist hart im Nehmen, und mittlerweile geht es schon ganz gut.

Das Meer hat immer mal wieder saftige Wellen für uns parat. Diese klatschen seitlich an den Schiffsrumpf. Sodann fliegt die Gischt kübelweise über das Deck, über die Sprayhood und über das Cockpit, und schliesslich hinter dem Schiff wieder ins Meer. Meist bleiben wir dabei trocken.

Trotzdem hat Manuela heute im Cockpit gleich zwei kalte Duschen abbekommen. Bereits am Vortag war ein Schwall von etwa 20 Litern Meerwasser durch das offene Küchenfenster hereingedonnert. Fliegendes Wasser findet jeden Weg: kein Küchenschrank ist innen trocken geblieben. Die Navi-Ecke hat zum Glück nur wenig abbekommen, dafür waren die Teppiche völlig durchnässt. Dummerweise war Markus der verantwortliche Koch, und Putzen macht speziell auch in diesem Falle keine Freude.

Hingegen hat diese über das Schiff fliegende Gischt in den dunkle Nächten plötzlich seinen Charme, denn mit etwas Glück siehst du nun das Meeresleuchten plötzlich über dir!

Obwohl zu dieser Jahreszeit täglich Duzende von Yachten ab der Karibik in Richtung der Azoren gehen, haben wir noch keine Transpondersignale anderer Yachten aufgefangen. Damit ausgerüstete Schiffe senden ihre Position in einem Umkreis von 30 – 50 Kilometern. Zur Kollisionsverhütung ist das zwar ausreichend. Kollegen findet man damit auf dem grossen Teich im Normalfall jedoch keine. Der Atlantik ist dafür einfach zu gross.

Ich werde euch alle drei oder vier Tage einen kleinen Bericht schicken. Inzwischen gibt es auf http://www.yuana.life/we auch einen Link, wo ihr unsere Position stündlich nachgetragen findet.

Schöne Grüsse vom weiten Ozean!
Markus

Etmale:
Tag 3: 163 sm (Rekord!)
Tag 2: 153 sm
Tag 1: 135 sm

Sint Maarten. Ready for the Atlantic!

Sint Maarten is another European island in the Caribbean, the Northern half French, the Southern half Dutch. Yuana parked on the Dutch side. We came here to prepare the boat and ourselves for our second Atlantic crossing, this time back to Northern Europe.

Moreover, our new Crew Michael from Belgium joined our team in Sint Maarten. Michael will be helping us with the around-the-clock handling of the boat. Having an additional adult on board allows more sleep, thus making the passage more comfortably for everyone. Having at least a third adult on board is also an important safety point which we didn’t want to miss. In case one of the parents would no longer be capable following his or her daily routine on board, then handling of 1). the boat and 2). the kids and 3). a Lazarette around the clock would be too much of a task for one remaining adult only. So we are very glad that Michael is with us now.

Regarding boat maintenance, it was our intention to haul Yuana out of water with a crane to get her belly painted with three layers of new antifouling color. Antifouling prevents growth of all kinds of organisms on the boat’s underwater side, that makes the ship considerably slower.

The date for hauling out was set for May 2nd, which was a Wednesday. That turned out to be not a particularly good idea: The locals had a long weekend with Carnival on Monday and Labor Day on Tuesday. As a result of the long weekend and too much alcohol, three workers of ‘our’ boatyard ended up in hospital. Two yard workers were ‘just’ badly drunken, whereas number three on top of drinking decided to drive the car, too fast, not good.

Finally, the yard wasn’t ready for us and we couldn’t go on the dry. It was perhaps better anyway. We preferred not to have some ‘drunken’ grafitties on the hull. Alternatively we hired a sober diver to clean our boat and the keel. This will also make the boat fast, but the effect wouldn’t last very long before algae and barnacles will be back.

A mechanic gave our engine a general check, which also included the fuel injection pump, fuel injectors, valve adjustment and compression of the four cylinders. He couldn’t believe how clean that engine still is, after 19 years. I did oil and filter change, which now goes without a big oily mess. The rig was already professionally checked a bit earlier.

There was quite a bit of work on deck as well, where I removed the aft hatch completely to get it a new seating. It wasn’t watertight recently in strong rains. Also the teak around the opening of the anchor chain locker got some new putty to get the seams nicely sealed off and tight. And as I was now experienced with putty anyway, I renewed all the seams in the bathroom and the kitchen right away.

We got a sextant for celestial navigation and learned to handle it, for the unlikely case of a complete failure of all seven independent GPS systems we carry on board. The chandlers actually took the sextants off the shelves because no-one wants to buy one these days. Finally I asked in the morning radio net and found another sailor who thought that his sextant is of no use for him anymore.

Another important part of the preparation was contracting a weather routing service. We download the weather predictions daily and try to take our best routing conclusions for fair winds. On top of that, the professional weather man sitting on his office desk in Kiel (Germany) provides us his opinion where to travel for a save trip. We can also talk to him over the phone, should our observations in the area be very different from the predictions, with the further routing being judged controversially.

In general there is a pretty steady high pressure ridge a couple of sailing days North of us. We will sail almost straight North, with a small component to east. The high pressure ridge gradually moves eastwards, but still an area with no wind needs to be expected. The engine will help us passing this area, before we enter westerly winds which will carry us to the Azores.

Because of going North for some days, our route will be more than 2500 nautical miles, which we should do within approximately 18 days. Monday morning May 14 is our departure time. We are ready and good to go! Now it gets quiet personal: Last night I dreamt of arriving at home. As I was familiarizing with my old home I started to understand how unbelievably great our sailing year was for me and for all of us, looking back with mixed feelings. That dream inspired a huge motivation for enjoying our onwards journey day by day, surprise by surprise, across the vast open ocean.

P.S.: In case you can handle further hurricanes updates: The French side of the Sint Maarten lagoon is still full of ship wrecks and building roofs; Cars from Sint Maarten were found on the British Virgin Islands; Large and relatively light power boats from Sint Maarten were found on the Bahamas banks, several hundert miles away! Locals however say that the three weeks after the storm were worse than the storm itself: shops were plundered and several shootings between police and criminals forced a ban on going out. People were forced to sit at home for three weeks, many of them running low on food and water. We will have a lot of water around in the days to come, and are very much looking forward to it!

Die Jungferninseln – Wo der Abschied schmerzt

Wie viele der karibischen Inseln hatten auch die Jungferninseln ihren Namen von Christoph Columbus erhalten. Gemäss unserem Reiseführer wollte Columbus mit der Namensgebung an das Martyrium von 11’000 Jungfern durch die Hunnen erinnern (5. Jahrhundert, Sankt Ursula, in der Gegend des heutigen Kölns).

Unsere Ankunft auf den Jungferninseln war kurz vor Ostern. Wir wollten Ostern unbedingt mit Freunden von der Atlantic Odyssey verbringen. Es waren wundervolle Tage. Die Kinder von YUANA, ROGUE und JaJaPaMi unterhielten sich tagelang selber. Dass wir im Vorfeld in den Läden keine Schokolade-Ostereier finden konnten, war plötzlich kein Problem mehr.

Auch die Crews von KRABAT und AKOUAVI waren da. Wir sassen ganze Vormittage auf dem riesigen Katamaran der JaJaPaMi‘s, und besprachen die weiteren Reisepläne und gängige Segelrouten. Die Nachmittage verbrachten wir am Strand, oder vielleicht eher an einer Strandbar.

Dabei wurde die White Bay auf der Insel Jost van Dyke zu einem meiner Lieblingsorte überhaupt. Der Sonnenuntergang zauberte verblüffende Farben an den Himmel und aufs Wasser. Du hängst mit Freunden und einem kalten Drink in der Hand in einem Strandsessel und bist dir sicher, dass es kein schöneres Leben geben kann. Oder anders gesagt: Wir hatten Ferien von unserem Alltag, und schulfrei obendrauf!

Bald kam der grosse Abschied, und unser Bord-Alltag war zurück: Wo können wir Einkaufen, und wo die Wäschen machen? Wo hat es einen funktionierenden Bankomaten, und wo eine Post für unsere Klassenbriefe? Wo bekommen wir Ersatz für die durchgebrannte 50 Ampere-Sicherung einer elektrischen Winsch, und welche Tankstelle ist nach dem Sturm überhaupt noch im Betrieb?

Zu Hause stellen sich solche Fragen kaum. Die Waschmaschine steht im Haus und man weiss einfach, wo es was gibt, und was einem schmeckt. Vor unserer Reise war uns nicht bewusst, wie Effizient das Leben zuhause ist. Vielleicht birgt diese bequeme Effizienz auch die Gefahr, dass man nur selten etwas Neues ausprobiert. Es gibt ja kaum einen Anlass dazu.

Vermeintlich banale Sachen wie Einkaufen, Bargeld abheben oder Waschen waren hier stets Themen, die oftmals tage- wochenlang nicht gelöst werden können. Die vom Sturm verwüstete Infrastruktur trug natürlich ihren Teil dazu bei.

Der Sturm Irma liess am 14. September 2017 ganze Häuser verschwinden. Zuweilen sieht man verwilderte Grundstücke mit lediglich einem gefliesten Boden und einem WC drauf. Dann dämmert es einem, dass dies die Überbleibsel eines Wohnhauses sind, welches Stück um Stück zerlegt und weggefegt wurde.

An den Küsten liegen alle Arten von Schiffswracks, von Yachten bis zu schweren Arbeitsschiffen aus Stahl. Keine einzige Marina ist heil geblieben. Selbst betonierte Steganlagen wurden von der Wucht der Wellen und der festgemachten Schiffe zerbröselt.

Die Sturmspitze war lediglich vier Stunden an demselben Ort, mit konstant starken Winden von 295 km/h. In diesen vier Stunden sind dem Schweinzüchter auf Virgin Gorda alle seine 700 Schweine abhanden gekommen. Er weiss nicht, wo sie geblieben sind.

Die Leute haben die Nasen voll vom Aufräumen, und tiefste Angst, dass sich so ein Szenario wiederholen könnte. Taxifahrer Cyrill sagte mir: „Mann, du denkst vielleicht, dass das ein Abenteuer war. Nein, es war grauenvoll und tödlich. Wir haben uns versteckt und gebetet, und wollten nur, dass das endlich aufhört.“ Eine ganze Region wurde traumatisiert.

Cyrill ist sich absolut sicher, dass sich das Wetter verändert hat. Die früher wochenlang stabilen Wetterlagen gibt es nicht mehr. Viel zu häufig ändern sich Windrichtung, Windstärke und Niederschläge. Für uns Fahrtensegler sind das keine guten Nachrichten, bauen doch allen Segelrouten rund um den Globus auf Wetterkonstanten auf, welche sich während Jahrzehnten als ziemlich stabil erwiesen hatten.

Zumindest erholt sich die Natur. Die Wälder tragen langsam wieder grüne Blätter. Zuweilen sieht man Schmetterlinge zu Hunderten. An einigen Stränden wurden neue Palmen gepflanzt. Gestandene Revierkenner sind sich einig, dass die Jungferninseln fast wieder so schön sind wie vor 30 Jahren, als das Charterboot-Geschäft noch nicht etabliert war.

Trotz Sturmschäden genossen wir eine grandiose Zeit in den Britischen Jungferninseln. Zuweilen hatten wir ganze Buchten und Strände für uns alleine. Wir beobachteten die Pelikane, wie sie im Flug aus 5 Metern Höhe Fische im Wasser aussuchten, und diese nach kurzem Sturzflug und einem grossen ‚Platsch’ mit einer ungelenken Kopfbewegung ihren Hals hinunter beförderten. Das Wasser glitzerte selbst nachts im Mondeslicht türkis, die Strände in fahlem weiss.

Wir lagen vor Cooper Island und verbrachten die Nachmittage im Wasser und die Abende im Beach Club: Lounge Music, Happy Hour, Sun Downers,
nette Segler aus aller Welt, die Kiddies mit Dart beschäftigt, die ganze Speisekarte durchgemacht. Etwas weiter in The Bath liegen seit tausenden von Jahren riesige rundliche Steine vulkanischen Ursprungs am Strand, wie in den Seychellen. Diese aufgetürmten Brocken bilden Höhlen, in denen wir badeten.

Und was machen die Locals? Sie fahren gerne mit amerikanischen Pick-up Trucks, 10 Zylinder für kaum mehr als 10 Kilometer Insellänge. Ich will nicht verbergen, dass mir diese sonor brabbelnden Motoren schon immer imponiert haben. Völlig unerwartet erweckten diese grossen Schlitten in mir den längst begrabenen Ehrgeiz, in meinem (künftigen) Berufsleben für einige Zeit in den USA tätig zu sein. Die Tochter winkte sofort ab, Zitat: „Papa, das ist ein absolutes ‚No-Go‘: Zu grosse Städte, zu viele Waffen, zu viele Drogen, keine herzigen Dörfer!“. Woher sie das wohl hatte? So probierte ich es mit Canada. Prompt: „Papa, vergiss es: Zu viele wilde Wölfe und Bären, viel zu gefährlich!“. Diese Schlagfertigkeit habe ich mir schon immer gewünscht, haha!

Derweil erhielten wir aus der Schweiz Bilder von hübsch blühenden Blumen, Sträuchern und Bäumen. Es war für uns ist das ein untrügliches Zeichen, dass sich unser Aufenthalt in der Karibik nun dem Ende zuneigt.

Ganz unverhofft trafen wir am letzten Ankerplatz unsere Freunde von KISU, TRITON, und VELA DARE. Dieses Mal waren wir diejenigen, die abfahren. Obwohl noch Sint Maarten vor uns liegt waren wir ziemlich sicher, dass unser karibisches Abenteur hier zu seinem eigentlichen Abschluss gekommen ist. Tatsächlich steigt in uns ein Trennungsschmerz hoch. Die British Virgin Islands haben es uns wirklich angetan!

Für die US Virgin Islands hatten wir uns nicht früh genug um das erforderliche Visum bemüht. So konnten wir leider auch unsere Holland-Freunde Ron und Irene in ihrer Residenz in Puerto Rico nicht besuchen.

Mittlerweile sind wir in östlicher Richtung nach Sint Maarten gesegelt. Hier bereiten wir uns selbst und das Schiff auf die Rückfahrt nach Europa vor. Wir freuen uns auch schon auf Michael! Er wird unsere Crew auf der Rückfahrt verstärken.

St Kitts and Nevis: Short and hefty

St Kitts and Nevis is another very small state in the Eastern Caribbean with an estimated(!) population of 55‘000 only. No state so far was too small to give us a nice Welcome. Here, they sent a pretty large whale jumping out of water several times, leaving huge splashes whenever it plunged back. Good he didn’t decide to cuddle with Yuana.

St Kitts is actually also known as St Christopher, the name given by Columbus after his own name. We have met the traces of Columbus many times here in the West Indies. He discovered most of the Easter Caribbean Islands for Spain. Touching history is so much better then just learning it out of school books.

In Columbus’ wake came other Europeans. Too many times, this ended bloody for the Caribs, also in St Kitts. A small number of aboriginal Caribs remains, today living in Dominica. Today, the lands are mainly owned and populated by the descendants of African slaves. Speaking about population of St Kitts, one should not forget to mention the green velvet monkeys. They are up and around until 10a.m., before sun gets too warm.

Arriving at the Southernmost tip of St Kitts, we were astonished to find a high finish mega yacht harbor. It seemed to be in the middle of nowhere. Miss-leaded Investment? Nearby was the Salt Plage, perhaps the coolest beach bar we have ever seen. The palm trees, lounge sofas and high chairs were arranged on three platforms, partially over the water. Super simple and award winning design, someone did a fantastic job!

When we took a stroll to the other side of the narrow island, we came across a small luxury hotel. Another remarkable place in the middle of nowhere? Also special was that all these places were interlinked with perfectly paved roads with park-like gardens aside. On the way back, a six-seated golf cart stopped and offered us a lift back to our anchorage. The driver was a woman, with a man seated next to her.

We asked a bit what kind of development was going on here, and who in that small country could invest in such top class properties. The man in the cart looked back to me and was saying with a wide grin on his face: “I’m the crazy guy doing all that”. It turned out that he was the American businessman Charles P Darby III. Just google him. You will find the former CEO of the company who developed Kiawah-Island in the US and also Irish Doonbeg Golf Resort which was later sold to the Trump Family.

Charles explained that he bought 2500 acres of land to develop it into a huge luxury residential area, encompassing more than 200 buildings.
The most dramatic Tom Fazio golf course is the next thing they will build. Super impressive! Charles was kind enough to shake hands with us again when he showed up at the beach bar on the same evening.

Another helpful person was Elvis. He drove us high up to the Brimstone Hill Fortress, another large defense installation of the British, this time to fight the French. At those times it was of utmost importance to secure an anchorage in the vicinity of a good fresh water river. No trip back to
Europe could start without the barrels filled with drinking water. Elvis also offered us some economical insights:

As everywhere else in the West Indies the sugar cane business lost momentum decades ago and sent Kittian economy into a long sleep. Only 15 years ago when the cruise ship terminal was opened, tourism got significance and quickly became the most important economic sector. In high season, two or three cruise ships visit St Kitts every day. In the off season, its considerably less, depending on latent hurricanes.

Asking about difficulties with quickly growing tourism, Elvis said that everyone is happy with it because it creates lots of jobs. Then he added: “OK, there is one problem. With the tourists coming, many of us now must work on Sundays. Then we can’t go to Church. But the weekly service is very important for us.” More than a dozen of Christian Churches exist in Basseterre only. They compete for members in a saturated market.

Elvis blown the horn every other mile to say hello to someone else on the road. Once it was the hair dresser, then a family member and then a very good friend, the former Prime Minister who is now in the opposition. By the way, there is no Republican Party as we know it, and a Green Party is not required at all. The parties are more in the range of different shades of Labors, which started forming in the late times of slavery.

The country is proud of celebrating its 35 years of independence from UK this year. The Commonwealth improves the access to international financial markets. They however complain that loans for disaster recovery are becoming more expensive after catastrophic incidents such as most recent hurricanes. The county’s stability is questioned. “Why and how should we pay the bill for global warming which was produced elsewhere?”. A thoroughly wide topic…

Last but not least, such small country could not defend itself in case of an attack. We learned that the military interventions of UK in Falkland and the one of US in Grenada are taken as a sign that Kittians would not been left alone in such a case. In return, US Army is allowed to train in the country, and also to use its geographic position strategically. Young Kittians do not need to serve in an army.

That was a lot for little more than one day only, isn’t it? St Kitts was a very quick go for us. After leaving St Kitts and Nevis, we did a short provisioning stop in St Barths. This is the famous French place where Johnny Hallyday was buried recently. As I conclude this article, we are already on the British Virgin Islands. We have decided to meet up here with some friends for Easter. The BVI’s will perhaps be our grande finale in the West Indies, before starting our second Atlantic Crossing with new crew during May.

Wishing everyone a nice Easter Weekend
Markus and family

PS: There are some great photos from St Kitts on http://www.yuana.life . As always, Klick on our logo to randomly see the next picture.

Antigua – The upper class holiday place

Antigua welcomed us with its English Harbor, a paramount anchorage which can perhaps not be found many times in the world. Very well protected and hardly visible from the sea, it was the perfect place to protect a naval fleet. The whole area around that most beautiful bay is today listed as a UNESCO World Heritage site. What is called The Nelson’s Dockyards are the docks where ships tie up for unloading and loading.

This all started 235 years ago, when Piracy was still a big issue in the Caribbean. Admiral Horatio Nelson developed the English Harbour area for the British Navy to support their claims in the West Indies. The place grew strong enough to stop the piracy of those days. Earlier, the British, French, Spanish and other Admiralties teamed up with the Pirates very opportunistically, just to win (or loose) the next battle.

The Nelson’s Dockyards were beautifully restored and are today used as a marina. Also thanks to its nice surrounding, it became a preferred docking place for super yachts. Steering my own ship into English Harbour and tying her up at the great old Nelson’s Dockyards became one of my personal maritime highlights. I realized this only in hindsight. And this was the perfect start for our encounter with Antigua.

The following days brought us back some dear friends from the yachts Krabat, A Capella of Belfast, Dream Catcher and Kisu. All of us were then anchored in Falmouth Bay, just next to English Harbour. We enjoyed sundowners in one or the other cockpit and made sure to party at the local Yacht Club.

Then came the birthday of our son. He turned eleven and was a bit disappointed that he didn’t get an invitation for Hogwarts, the School of Witchcraft and Wizardry. This was at least what happened to Harry Potter at his own eleventh birthday (we are working ourselves through that book, English edition, every evening bit by bit). All of us enjoyed the day with a bit of sailing, swimming, beach games and an e-reader as top birthday present. It was very important for him to get into a marina with internet connection. Sure we did, and we closed this great day with an appropriate dinner at a great Greek restaurant.

Because we liked Antigua and wanted to get more of it, we decided to explore the Northwestern part of the country. We found dozens of quiet islands, reefs, almost white beaches and turquoise waters. We spotted breeding Pelicans and pure nature. On Long Island, one-story luxury hotels lined up along the beach, offering peace and privacy for several thousand dollars per night – the place to be.

Antigua actually has a little neighbor, with is the island called Barbuda. Barbuda is said to top the beauty of Antigua. We didn’t go there. Sadly, Barbuda got totally destructed by storm Irma, and other sailors who tried to visit the place confirmed this. So we decided not to go there.

Antigua is something special, not only for its natural beauty, but also for rules and regulations. They are so good that they need their own electronic pre-arrival notification system for sailors, whereas the other East Caribbean States teamed up for one common solution. Moreover, one has to throw the hook and dinghy in for the customs and immigration, before the boat can be tied up on a dock. ‘Work your way in if you want to be part of our place!’

The hight was when we had to register our kids as passengers rather than crew, which cost a lot of money. Dear Antiguan authorities, the sailing community just laughs about such advanced level of ridiculousness.

Other strange things? Yes, when we were on the beautiful uninhabited islands with no supermarket around the corner, we tested some canned meals which we bought earlier in Martinique. We assumed that we can find the same cans again further up North in Saint Martin, as stock for our second Atlantic crossing. Guess what? Those canned meals must have been produced in the same factory which produces the food for our cats. So: No canned meals for the long way back to Europe ;-)!

By the way: Nelson’s Dockyards called up some nice memories from the great old harbors we’d visited in England. That made me starting to like the idea to pay some more visits there on our way back 🙂

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Picture: Copper and Lumber Store, now a hotel inside Nelson’s Dockyards

Guadeloupe

Manuela hatte in Dominica bekanntlich einen Reitunfall erlitten, und in den drei Folgetagen wurden die enormen Rückenschmerzen eher schlimmer als besser. Die Sache musste ärztlich untersucht werden, und so setzten wir ins benachbarte Guadeloupe (Frankreich) über, und zwar nach Pointe-à-Pitre, da wo sich ein Unispital befindet.

An einem Montagmorgen fand der telefonische Erstkontakt mit einem Arzt in der Marina statt, und am Dienstag Nachmittag war die medizinische Untersuchung abgeschlossen. In dieser Zeit sahen wir je zweimal den einweisenden Arzt und den Neurologen. Dazwischen waren wir zum Röntgen und für Die Computertomografie zwei privaten Kliniken. Alles ging sehr einfach und kostete weniger als 400 Euro. Effizienz pur!

Dabei gab es schlechte und gute Nachrichten. Manuela hatte sich beim Stutz vom Pferd das Steissbein gebrochen. Das ist eine äusserst schmerzhafte Angelegenheit. Trotz starker Schmerzmittel kann man in den ersten zwei Wochen mehr schlecht als recht liegen oder stehen, jedoch nicht sitzen. Die gute Nachricht war, dass es sich um eine splitterfreie Fraktur handelte, und der Knochen in seiner normalen Lage war. Somit musste nicht operiert werden. Das hätte noch viel schlimmer kommen können!

Mittlerweile sind seit dem Unfall fast vier Wochen vergangen. Die Sache scheint gut zu heilen und langsam kehrt wieder der Normal-Alltag ein. Es passte gerade, dass wir die Schulferien gegenüber Zuhause um zwei Wochen hinausgezögert hatten. So konnte Manuela ohne Lehrerinnen-Aufgaben im Schiff ruhen, während für Markus und die Kinder Ausflüge und Strandplausch anstand.

Beispielsweise besuchten wir den Pointe des Château, das kühn ins Meer hinausragende Südostkap von Guadeloupe. Die Sicht auf die anrollenden und seitlich vorbeiziehenden Wellen war überwältigend. Die sanften grossen Wogen des Atlantiks türmten sich an den Felsen zu gewaltigen Brechern auf. Die Gischt türmte sich kaskadenartig auf: hoch – höher – am Höchsten!

Eines Tages verholten wir Yuana in einen neuen Hafen an der Westküste. Manuela lag im Salon und Junior hielt eines seiner seltenen Mittagsschläfchen. So ich hatte das Glück, einmal mit meiner Tochter alleine im Cockpit zu sein. Wir führten interessante Gespräche, unter anderem über die Nachteile des Segelns: „Weisst du, Papa, beim Segeln kann es einem übel werden. Das Fliegen ist viel besser. Dort kann man nur abstürzen“.

An der Westküste haben wir drei Gesunden das erste Mal mit Sauerstoffflaschen getaucht. Der Tauchlehrer ging mit jedem von uns separat auf einen 20-minütigen Tauchgang an einem Riff im Meer draussen. Die Kiddies sind offenbar Naturtalente und wollten mehr. Ich selbst weiss nun, dass ich mich über Wasser besser fühle als darunter.

Weitere Ausflüge folgten, unter anderem in den Zoo. Auf speziell angelegten Holzstegen schlenderten wir durch den Regenwald, häufig zwei oder drei Meter über dem Waldboden. Von Plattformen sahen wir allerhand Regenwald-Tiere, von Kolibris über Riesenschildkröten bis zu Panthern. Ein kleines schlaues Äffchen zeigte uns, wo es an der Scheibeneinfassung ein kleines Loch gab: ‚Man solle doch hier bitte etwas zum Essen durchschieben‘. Speziell gut für die Kinder war das Klettern im Baumwipfelpfad, bis zu 25 Meter über Grund!

Dass bei den beiden die Schoko-Plantage hoch im Kurs stehen würde, verwunderte uns nicht sehr. So erlebten sie die Schoko-Produktion anhand von Schautafeln und einer Life-Vorführung. Der Plantagengarten war äusserst vielseitig. Für mich war die grosse Neuigkeit, dass Cornichons (Essiggurken) an Bäumen wachsen. Sie hängen nicht etwa an Ästen, sondern wachsen in Büscheln direkt zum Stamm heraus!

Wie schon viele Male auf unserer Reise nahmen wir für unsere Ausflüge Mietwagen. Das kostet für vier Personen kaum mehr als ÖV, und über die gewonnene Flexibilität muss man schon gar nicht reden. Trotzdem waren wir auch mal auf einen ÖV-Bus angewiesen. Fahrpläne kannten auch die anderen Passagiere nicht. Man musste halt einfach warten, einmal 25 Minuten, einmal 70 Minuten.

Das mit den Mietwagen ging bisher immer gut. Vor der Rückgabe des zweiten Mietwagen in Guadeloupe passierte jedoch etwas Kurioses. Die Tankuhr im Auto wollte trotz randvollem Tank keinen vollen Tank anzeigen. Bei der Wagenrückgabe brauchte es keine lange Erklärung, denn der Mensch von der Wagenrücknahme wusste schon, was zu tun war:

Er klemmte bei laufendem Motor die Batterie ab und bei stehenden Motor wieder an. Danach war die Elektronik der Tankuhr zurückgesetzt und zeigte nun tatsächlich voll an. ‚Das sei bei fast allen Renault Clio in seinem Fuhrpark so‘. Wenn sich das Auto nicht so toll hätte fahren lassen, so müsste ich doch glatt meine früheren Vorurteile über französische Autos wieder ausgraben, haha…