Kindergespräch

Auf der Passage in die Kanaren haben wir drei Thunfische von etwa 35cm Länge gefangen und wieder freigelassen, weil sie noch so klein waren. Etwas später unterhalten sich die Kindern darüber, wie alt ein Fisch sein soll, dass man ihn nehmen und essen darf:

Tochter:
“Baby-Fische müssen geschützt werden. Diese nehmen wir nicht. Alte Grosseltern müssen unterstützt werden. Die nehmen wir auch nicht. Sie wären sowieso zäh. Wir nehmen lieber die Teenager Fische, die haben eh nur Probleme.”

Sohn:
“Fische mit Problemen schmecken doch nicht!”

Tochter
“Die Probleme sind im Kopf. Den schneiden wir sowieso ab. Der Körper ist gut”.

Sohn:
“OK, wir nehmen die Teenager.”

Haha, zum Glück haben wir zwei so herzige Noch-Nicht-Teenies und dazu fitte Grosseltern 😉 !

[auf dem Foto sieht man den 65cm Thun von letzter Woche]

 

Madeira to Isla Graciosa – 2nd night

The day started wish some fishing. I wasn’t even through with securing the fishing gear as I heard an odd croaaak coming from the area where the hook was. Oh no, the only seagull in the area tried to eat our fishing lure which we pulled behind us. Now, the seagull is trapped somehow. Immediately we would slow down, turn back and spool in the fishing line, with no tension on the line for the bird. This gives it the time to free itself and we are bloody glad that it was like that.

Later on we catch a tuna kid, just about 35 centimeters long. We release it since we don’t want to kill it for the little flesh we would get. Another two tunas of same length follow, and all of them can go back into the blue. We discussed whether the fish would remember that at the end of the day, and learn something out of being caught. Does anybody know ;-)?

As all of the three tunas were of same length we conclude that our lure was to small. For this reason we change back to the bigger lure which was responsible for the big tuna we caught a week ago. However we wouldn’t catch anything for the rest of the day.

In the afternoon we were chattering over the radio with a solo sailor on his way from La Rochelle (F) to Gran Canaria. He would prepare there for a solo race across Atlantic Ocean to Martinique. He says that 81 single-handed boats are participating and expects to make the crossing within two weeks, on a boat of 6.5 meters length only. His biggest issue was the freeze-dried food which he apparently didn’t like so much. We wished good luck to him for the race.

Before dinner time we decide spontaneously to stop the boat and go swimming. Sea is flat and wind is down. One adult always stays aboard whilst the other three persons try not to get caught by a shark (they eat later, usually). We survive. The strangest thing about swimming out here are the 3000+ meters of water underneath. This is so incredibly deep, with an awful lot of strange animals down there.

Another day dusks and we get ready for the night. All the way from Madeira we have propelled as the winds were mostly not there, which matches with the predictions. As the evening develops, the forecasted light winds appear from starbord and slowly change to port side (from right to left). We set sails and can stop the engine as wind picks up further around 10p.m.. It will become quite a fast but bumpy ride. I reef a bit at 2a.m. to make everyone happier on board.

We do not have a particular watch scheme for the nights. We just agree on each other’s condition. The one who thinks can catch some sleep goes down to his bunk until woken up for a change. We try to let each other sleep for three to four hours in one go, at least. This night’s sleeping will be less because falling asleep is very difficult with so much motion in the boat. The kids luckily went to bed before the rocking started so they can sleep.

The magic of last night is not here today. Why would the water make this glittery shining one night, bit not the next one?

To kill time I download the latest pictures from Ophelia. Ophelia is a violent storm west of us, slowly moving north-east. Within a few days, it should pass in between Azores and Madeira, later entering bay of biscay. We are glad not to be there, because gusts of 85 knots (almost 160 km/h) is definitely not what a brave sea man want to experience out there. We start to feel uncomfy already at 25 to 30 knots of wind. We will however not get around the swell of Ophelia down in the Canaries. The waves carry on for a very far stretch, also if the storm has passes far off.

Anything else for that night? Again, no mermaid appeared ;-).

Madeira nach Isla Graciosa – 1. Nacht

Am Dienstag, dem 10. Oktober um 14 Uhr werfen wir in Funchal die Leinen. Unsere neuen Freunde aus Holland, England, Frankreich und Schweden winken am Steg. Einige klatschen und rufen “well done” herüber, denn der Mann am Steuer ist 10 Jahre alt und hat konzentriert ein perfektes Ablegemanöver rückwärts hingelegt. Alle freuen sich, dass der Junge selber Hand anlegen kann, und dabei gutes Können an den Tag legt. Selbstverständlich war das Manöver zuvor detailliert besprochen worden. Auch wenn Junior am Steuer steht, so bleibt das Kommando bei mir.

Nun sind wir also unterwegs von Madeira in die Kanarischen Inseln. Als erstes Ziel werden wir das kleine Inselchen Graciosa anlaufen, nördlich von Lanzarote. Jemand witzelte, dass dies die östlichste Insel der Karibik sei, weil es dort eine traumhafte Buchten zum Schnorcheln und Tauchen haben muss. Wir lassen uns gerne überraschen!

Die Reise dorthin wird zwei etwa 260 nautische Meilen oder zwei Tage und Nächte dauern. Nachmittags entdeckt Manuela den ersten fliegenden Fisch, und dann ein paar Wale. Zumindest die erste der beiden Nächte wird fabelhaft:

Eine dünne Dunst-Schicht schwebt über dem 24 Grad warmen Wasser. Nach Sonnenuntergang sitzen wir draussen beim Abendessen. Die nebelartigen Schlieren über dem Wasser färben sich gelblich und rot, und bald ist es dunkel. Die Tochter ist sehr müde und geht ins Bett. Der Sohn darf nochmals seine Rettungsweste anschnallen und ins Cockpit kommen, denn es gibt hier eine spät-abendliche Überraschung für ihn, das Meeresleuchten.

YUANA gleitet sanft über die See. Der Bug wirft kleine Wellen zurück. Das bewegte Wasser leuchtet nach, mal stärker, mal schwächer. Zuweilen gibt unnatürlich hellgrün fluoreszierende Schaumteppiche. Einige leuchten tatsächlich so hell, dass sie Licht an die Umgebung abgeben. Dazwischen funkeln immer wieder Duzende Partikel hell auf. Es ist ein wunderschönes Schauspiel von wechselnder Intensität.

Plötzlich bemerke ich ein etwa 2 Meter Tier direkt neben YUANA im Wasser. Es ist schwarz wie die Nacht und daher nicht wirklich sichtbar, ausser wenn die Rückenflosse aus dem Wasser kommt. Dann zieht diese Flosse einen ebenso grünen Strich durch das Wasser. Obwohl ich nur ein Tier erkennen kann, muss wohl ein Delfin sein (Delfine sind meist in Gruppen unterwegs). Selbst unter der Wasseroberfläche zieht der Delfin eine glitzernde Leuchtspur hinter sich her. So ähnlich sehen fliegende Feen in Kinderfilmen aus, im speziellen wenn diese über den neuesten Zauberglanz von Gary verfügen. Der Delfin überholt uns, kommt zurück, und wendet erneut, schnell, die Kurven mit einem Radius von weniger als einem Meter. Man kann das alles sehen, weil der Delfin diese Leuchtspur hinterlässt.

Gegen Mitternacht wird die Dunstdecke dünner, und man beginnt die Sterne zu sehen. Ich nehme das Fernglas und schaue die Unendlichkeit. Ein Stern funkelt in rot, grün und weiss. Es handelt such nicht um einen Flieger, denn dieser müsste doch langsam weiterziehen. Ganze Sternenhaufen werden in voller Klarheit sichtbar.

Ab und zu schaue ich auf, um den Horizont nach Lichtern oder dichten Wolkenformationen abzusuchen, und um das Radarbild zu prüfen. Einmal kriege ich dabei einen riesigen Schreck. Durch das Cockpitfenster sehe ich ein gelbes Licht, und es scheint direkt neben uns zu sein. Habe ich zuvor etwa einen Tanker übersehen? Der zweite Blick klärt die Sache schnell: Der Mond ist hinter den Wolken am Horizont aufgegangen, und scheint in voller Stärke durch ein kleines Wolkenloch hindurch. Haha, wer sonst hat sich jemals vom Mond erschrecken lassen? Auch das passiert einem wohl nur auf See.

Die zweite Hälfte der Nacht läuft ereignislos ab. Wir motoren mit 5.5 Knoten über die glatte See. Morgens um acht stehen die Kinder auf der Matte und prüfen, welchen Tribut an Keksen und Schokolade diese Nacht im Cockpit gekostet hat.

Karibische Reisepläne nach dem Sturm

Im September 2017 trafen die gewaltigen tropischen Wirbelstürme Irma und Maria auf die Kleinen Antillen. Sie hinterliessen teils überaus verwüstete Inseln, viel zu viel Not und Leiden lokaler Bevölkerungen, und verunsicherte Crews auf vielen Fahrtenyachten. Ein signifikanter Teil der Inseln auf unserer karibischen Reiseroute von Barbados über Grenada in die Britischen Jungferninseln war und ist davon betroffen.

Auch wenn für uns der Weg das Ziel ist, so wollen wir primär in die Karibik, und nicht primär über den Atlantik. Daher stellte sich für uns die ernsthafte Frage, wie viel Sinn die weite Reise über den Atlantik macht. Also versuchten wir anhand einer dünnen Faktenlage, uns eine Übersicht zu verschaffen. Hier ist unsere laienhafte Auslegeordnung in vier Teilen:

 

A) Verlängerung der Sturmsaison?

Die Sturmsaison in der Karibik dauert normalerweise von Juni bis November. Die Stürme bilden sich in den Kapverden, und ziehen dann über den Atlantik. Meist drehen sie nach Norden ab, bevor sie auf die Kleinen Antillen treffen, und lösen sich auf. Sehr starke Stürme bilden sich, wenn das Meerwasser besonders warm ist. Sie laufen länger und treffen eher auf Land. Wenn im Herbst die Sonne weiter südlich steht, nimmt die Wassertemperatur ab, und das Risiko grosser Wirbelstürme sinkt stark ab.

Im letzten Jahrzehnt lag die Anzahl sehr starker Stürme in der Karibik deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Häufung im Jahre 2017 geht auf eine aktuell hohe Meerwassertemperatur zurück. Man muss kein Wetterfrosch sein um zu verstehen, dass die Meerwasserabkühlung länger dauert, wenn das Wasser wärmer ist. Ergo versteht der Laie, dass sich die Sturmsaison etwas über November hinausziehen könnte.

 

B) Etwaige Auswirkung auf unsere Atlantiküberquerung

Seit jeher planen wir, über die Kapverden in die Karibik zu segeln. Man kommt so schneller in den Passat-Windgürtel und verkürzt die eigentliche Atlantiküberquerung von drei auf zwei Wochen. Damit verringern sich die Unwägbarkeiten über das Wetter. Unsere Ankunft auf Barbados erfolgt normalerweise um den 5.-8. Dezember. Barbados liegt am unteren Ende der Hurrikan-Zugbahn. Wir haben keine Anhaltspunkte gefunden, wonach es so spät im Jahr auf Barbados einen tropischen Wirbelsturm gegeben hätte. Trotzdem wollen wir uns gedanklich einige Eventualitäten durchspielen:

Sollten zum Zeitpunkt der Abfahrt in den Kapverden deutliche Abweichungen zur üblichen Passat-Konstellation erkennbar sein, so könnten wir die Abfahrt hinauszögern.

Sollten wir unterwegs von einem sich bildenden Hurrikan überholt werden, so würden wir diesen zwei bis drei Tage im Voraus erkennen, und könnten nach Süden ausweichen.

Sollten wir sehr weit ausweichen müssen, so könnten wir Surinam oder Französisch Guyana auf dem südamerikanischen Festland anlaufen. Letzteres ist ein EU-Gebiet.

 

C) Zustand der beschädigten Inseln zum Zeitpunkt unseres Besuches

Die dortigen Völker und Vegetationen sind sich an ‘normal starke Stürme’ und das Beseitigen deren Schäden gewöhnt. Weil fast die gesamte Wirtschaft vom Tourismus abhängt ist man sehr bemüht, die Inseln bis zum Beginn der Reisesaison wieder ‘geniessbar’ zu machen. Einige der wüst getroffenen Inseln sind EU-Gebiet. Diese Inseln haben bereits weitreichende Hilfen erhalten. Einige der stark beschädigten Inseln werden wohl wieder einigermassen funktionieren, bis wir ankommen. Wie es um die zerfetzten Palmen steht, werden wir dann sehen.

 

D) Allfällige Alternativrouten

Tatsächlich wird es wohl so kommen, dass wir gewisse Ziele nicht werden besuchen können. Anhand einer selbstgebastelten Karte wollten wir verstehen, wie viele der bisherigen Ziele möglicherweise ausfallen müssen, und wie sinnvolle Ersatzziele heissen könnten. Dabei war zu berücksichtigen, welche Routen zu den jeweiligen Jahreszeiten bzw Windrichtungen überhaupt gesegelt werden können. Zum Beispiel wäre es sehr mühsam, jetzt gegen den Wind ins Mittelmeer segeln zu wollen.

Mehr als ein Duzend Reisevarianten standen plötzlich zur Disposition. Die kürzeste Extremvariante war, den Winter in den Kanaren zu verbringen, um im Frühling über die Azoren nach Kontinental-Europa zurückzukehren. Dabei hätten wir von der Karibik abgelassen. Die längste Extremvariante war, nach einem Kurzbesuch im Süden der Karibik in Richtung Panamakanal weiterzusegeln, um schliesslich die Nordamerikanische Westküste zu erkunden. Wir hätten das Schiff dabei im Sommer 2018 in San Francisco, Seattle oder Vancouver verkauft. Zu diesen und anderen Varianten gibt die Karte im Titelbild Aufschluss. Natürlich ist das eine Momentaufnahme, welche sich – hoffentlich zum Besseren – ändern wird.

 

Zusammenfassung

Wir sind überzeugt, dass wir den Atlantik zur Passatwindzeit werden sicher überqueren können. Sodann werden wir länger als geplant auf Barbados, Grenada und Sanct Vincent and the Grenadines bleiben. Bis wir zu den nördlichen Inseln vorstossen, sollte ein Teil der Schäden behoben sein.

Einige Inseln wie Dominica oder Barbuda werden wir wohl nicht besuchen. Vielleicht werden wir sogar die Jungferninseln nicht anlaufen. In diesem Falle kann unsere Rückfahrt auch ab Antigua direkt auf die Azoren erfolgen. Den ‘Umweg’ über die Bermudas würden wir uns dabei sparen.

Die beiden Stürme haben uns geholfen, unsere karibischen Reisepläne weiter zu konkretisieren. Ein Verzicht auf unser karibisches Abenteuer und die zweimalige Atlantiküberquerung scheint zum aktuellen Zeitpunkt nicht angebracht zu sein. Diese Einschätzung werden wir zu gegebener Zeit natürlich wieder überprüfen. Wir halten uns alle Option offen und werden jedenfalls kein Wagnis eingehen wollen.

Weiter Richtung Süden

Während in der NZZ diskutiert wird, welche Weine am besten zu Wildgerichten passen, geniessen wird die sommerlichen Temperaturen auf Madeira – Tag für Tag, Tag und Nacht.

Dass Madeira ‘die Blumeninsel’ genannt wird, ist uns nicht neu. Was hingegen im Oktober noch alles blüht, hat uns überrascht. Schon bei unserem ersten Spaziergang vom Hafen weg gehen wir durch schöne Parkanlagen und finden blühende Hibisken, Sterlizien und Frangipani. Letztere haben für uns eine besondere Bedeutung: Während unserer Flitterwochen auf den Seychellen wurde unser Häuschen dort täglich mit frischen Frangipani-Blüten verschönert. Wir haben die Frangipanis lieb gewonnen, und wir haben nun seit vielen Jahren das erste mal wieder Frangipanis zu Gesicht bekommen.

Besonders schön ist auch, dass wir mittlerweile den regen Kontakt mit anderen Booten pflegen. Fast alle Schiffe, die in dieser Jahreszeit hier unterwegs sind, sind Fahrtensegler, wie wir. Fast alle wollen über den Atlantik. Die TRITON’s, KISU’s und andere Schiffe haben wir schon am Festland kennengelernt. Man sieht sich immer wieder, und einige Crews sind uns schon richtig ans Herz gewachsen.

Glücklicherweise sind auch Boote mit Kindern unterwegs. Schon manchen Nachmittag oder Abend haben wir mit anderen Familien verbracht. Unsere Kids haben mit denjenigen der französischen Yacht SHAMROCK Sammelkarten aus dem Supermarkt getauscht. Die fünf Kinder von TINTOMARA und YUANA haben zusammen Zahlenspiele auf English gemacht. Als sie sich schliesslich gegenseitig das Zählen auf norwegisch und deutsch beibringen wollten, sind sie fast umgefallen vor Lachen.

Wenn sich eine Crew aus einem Hafen verabschiedet, so freut man sich stets auf das nächste Wiedersehen. Wenn es sich dabei um ein Kinderboot handelt, dann schwebt plötzlich Melancholie über dem Hafen, und wir wollen dann manchmal auch schon wieder weiter.

Auf dem Weg vom benachbarten Porto Santo nach Madeira haben wir endlich unseren ersten Fisch mit Schleppleine gefangen. Unser Köder war diesmal ein blau-silberner Gummi-Tintenfisch. Gefangen haben wir einen roten Thunfisch von etwa 65 cm Länge. Fische zu zerlegen gehört für unseren Sohn zum interessantesten, was das Seglerleben zu bieten hat. Jede noch so kleine Flosse will untersucht und verstanden sein. Unter anderem haben wir während den Untersuchungen auch gemeinsam beschlossen, dass ein Fisch die Blutgruppe F hat. Die grosse Schwanzflosse mussten wir gar bis zum nächsten Tag aufbewahren, um sie erneut untersuchen zu können. Zunächst jedoch wurde der Thun filetiert, in Streifen geschnitten, etwas gesalzen, mit Zitronensaft beträufelt, und schliesslich beidseitig 10-15 Sekunden in der heissen Pfanne angebraten. Zusammen mit Reis hat der Fisch so einen feines Abendessen für uns vier abgegeben.

Ein anderes aktuelles Thema bei uns an Bord sind die Verwüstungen einiger Karibikinseln durch Irma und Maria. Ob wir Dominica, Barbuda oder die British Virgin Islands werden besuchen können wissen wir heute nicht. Diese und weitere beschädigte Inseln standen auf unserer Reiseliste. Als Alternative haben wir Segelrouten nach Puerto Rico, zu den Turks & Caicosinseln sowie in die Bahamas studiert. Dann wurde auch Puerto Rico zerstört. Mittlerweile haben wir wahrscheinlich einen Weg gefunden, wie wir mit dieser Situation umgehen wollen. Wir werden demnächst separat darüber schreiben.

Nun erkunden und geniessen wir erst mal Madeira. Manuela hat den Reiseführer mittlerweile intus, und auch die Touri-Info besucht. Sie weiss nun, welche Sehenswürdigkeiten wir am besten zu Fuss, mit ÖV oder mit einem Mietwagen besuchen können. Einiges können wir als Exkursion mit der Bordschule verbinden, anderes machen wir an Nachmittagen oder am nächsten Wochenende. Wir bleiben noch eine Woche an diesem schönen Ort. Danach geht es weiter, weiter südlich, in die Kanaren.

The Portuguese job

They say it brings good fortune to the sailors who paint their logo on the inside of a breakwater. Ok, nothing simpler than that, we thought, and fun for the kids as well. To say it right away, it came quite differently, and sadly, it wasn’t kids friendly at all.

Before arriving in Porto Santo we haven’t seen harbor walls as richly decorated with paintings by hundreds of sailing crews from all around the world. That wall is very, very long and whenever we pass on the way to the beach, we spot a piece of which we didn’t take notice before. We find paintings of other sailors whose blogs we were following for long. And not very surprising, many other yachts under Swiss flag have stayed here before us.

Whoever once created their own tour logo would now paint it on the wall. Others just invent their logo as they paint, or leave a fantasy picture with a sunset and a dolphin, which is actually not a fantasy to sailors. Many paintings show one or two sails, some show a more or less pretty mermaid. Some show an anchor, others a lovely customized beer can. Many paintings are tiny, whereas other ones claim large patches of that wall. Almost all pictures have in common that they display the name of a yacht, the flag of the home country, the year of visit and perhaps the names of the crew. The oldest (still visible) painting we found has been on that wall for almost 20 years!

Quite obviously, our painting contribution should include the logo from our web site. It wasn’t too hard to find a free patch, and soon we knew why: our spot wasn’t the best one because the wall was terribly uneven there. It would be difficult to nicely apply the paint. Anyway, this was where we started and where we wanted to finish our job. So we printed our logo on a couple of papers and used the scissors to produce a template. Kids job? Possibly yes, but they just wanted to paint and so I was using the scissors by myself.

Soon after we taped the template to the wall and were ready for painting. Kids job? Unfortunately not! The paper template got wet from the paint and was destroyed within minutes only. I could just do a couple of blue dots which should give a fair idea of the outlines of our logo.

Now began an epic long time of crafting, surely with no kid arts involved. I was applying the color dot by dot across the mountains and valleys in that uneven wall. That seemed to become an endless job. I accepted to trust the fishermen who were racing their old cars up and down the lane just behind my back. Since I had no brush, I dotted the sticky paint to the wall with cable ties. Wasn’t Van Gogh using that method for his beautiful arts, with a proper brush at hand of course?

More than one hour later and being half through my job I started to feel the good vibes that concentrated painting can do to the body and soul. It was such a satisfying and mind clearing activity, standing at the wall, trying not to mess up my patch with dropping color, no longer caring for the racing cars behind my heels.

Some other sailors said that they like my arts, whereas that level of satisfaction of the rest of the family wasn’t really peaking up. I missed the rest of the afternoon, dinner, and a good part of the evening. At least the job was then finished. At some time the first and then the second one of my kids showed up, being sent on a search and rescue mission by mom. They surely wanted to know when they can start with their part of painting?

“Oops, there are some other free patches along the wall, more even ones, not that elevated, and yes, they could perhaps do something very artistic which requires neither a template nor cable ties”.

“It’s cool to paint with cable ties, I wanna do that as well!”

There is even more hope for the kids: we hear that more of such decorated walls are around, for example in Funchal (Madeira) or in Horta (Azores), all of them on Portuguese territories.

Lissabon to Madeira – Tag 3

Afrika ist schön, denn man kann jetzt auch nachts mit Shorts und ohne Socken draussen sitzen, ohne zu frieren! Auch das Meerwasser kommt mit 22 Grad langsam auf eine angenehme Temperatur.

Überraschenderweise haben wir plötzlich zwei zusätzliche Passagiere an Bord:

Gemeinsam schwirren ein kleiner Vogel und ein grosser Falter um unser Schiff, mehr als 300km vom nächsten Land weg?! Der Falter sieht im Flug wie ein Kolibri aus. Beide machen eine Weile Rast bei uns, der Falter verkriecht sich gar in der Schweizerflagge an unserem Heck.

Unterwegs ist kaum Verkehr. Lediglich spätabends am dritten Tag sind plötzlich drei andere Segler um ums, wohl alle mit demselben Ziel. Zwei davon haben keinen Transponder (sendet automatisch Positionsdaten etc.). Wir erkennen diese lediglich an ihren Lichtern. Man darf sich also nicht zu fest auf die elektronischen Helfer verlassen, sonst verpasst man vielleicht etwas wichtiges. Das bedeutet auch, dass stets jemand im Cockpit auf Nachtwache sein muss. Wir wechseln uns so ab, wie es gerade passt.

Ausserdem begegnen wir dem Kreuzfahrtschiff ‘Monarch’. Es ist mit 15 Knoten auf dem Weg nach Funchal. Einige Frachtschiffe und Tanker geben als Zielorte beispielsweise USA, Kolumbien, Gibraltar oder Spanien an. Sie fahren mit 10-15 Knoten meist langsamer als sie könnten. Das hängt mit der grossen Überkapazität von Seeschiffen zusammen. Diese sollen nicht unbedingt möglichst schnell am Ziel sein, sondern möglichst wenig kosten. Dazu gehört auch, dass der Treibstoffverbrauch optimiert wird.

Der dritte Tag ist schwachwindig. Unsere Maschine läuft fast den ganzen Tag. Mittwochs um 1550 haben wir ein Etmal von 148 nautischen Meilen.

+ + +

Mittwochnachmittags – der vierte Reisetag fängt gerade an – da tauchen zunächst Madeira und dann das vorgelagerte kleinere Porto Santo auf. Bis Sonnenuntergang werden wir irgendwo den Anker werfen. Seit Lissabon haben wir 495 nautische Meilen auf See zurück gelegt (etwa 920 Kilometer).

Ein Segelschiff ist bekanntlich ein eher langsames Fahrzeug. Trotzdem kommt man damit in überschaubarer Zeit weit, weil man rund um die Uhr unterwegs ist. Das Schiff wird dabei praktisch immer vom Autopilot gesteuert.

So, nun freuen wir uns über die gelungene Überfahrt, und auf Porto Santo und Madeira!

Lisbon to Madeira – 2nd day

There swims a fish wish bloody lips through Atlantic Ocean. His problem actually started because he was strong enough to bend back two of the three hooks on our new 20cm fishing lure. At least he could free him before ending up in sushi rolls. More important is that we are now closer to Morocco’s coast than to European main land. So it seems that we are in Africa, at least geologically. “Hello Africa, here we come, with joyful minds…!”

The night was very dark. It was not possible to distinguish a line between water and the cloudy sky. We felt a bit alone out there. Nightly winds were low again. As our speed dropped below 4 knots for some time we fired up the engine. Around noon the light half wind (straight from the side) still remains at 6 knots. Perhaps this would be the time to hoist the light wind sail. But to be honest, I think that I should stay at the fishing line, and keep the engine going.

Everybody had a good sleep. It seems that we are slowly adapting to the new conditions on the big blue around the clock. This is good news as everybody felt a bit shaky by yesterday evening. We exchanged our morning coffees against vitamin C for the last couple of days. Some say that this helps to avoid sea sickness, and we went well with this recommendation so far.

Apropos ‘big blue’: Do you know why Ocean sailors call themselves ‘blue water sailors’? Having the sun in the back, one can see it, the deeply shining fancy blue color of the water in the open sea. Even though we heard about this marvelous tone of blue and have seen Oceans many times from air planes, we couldn’t imagine how blue it really looks from a boat. Why don’t they paint cars like that? Everybody would want to have one!

And yes, it feels great to be South of Turkey, South of Sicilly, South of Gibraltar. By tomorrow evening, we should even be South of Casablanca! The water gets bluer, and a tasty smell of African herbed chicken escapes from the galley (ships kitchen). Life is so good these days!

At 1550 board time our past 24 hour traveling distance is again 151 nautical miles.

Von Lissabon nach Madeira – 1. Tag

Nach langem sind wir wieder einmal mehrere Tage am Stück unterwegs. Es geht von Lissabon nach Porto Santo, einer Madeira vorgelagerten Insel. In Lissabon haben wir in der Marina von Oeiras noch unsere Dieseltanks gefüllt. Mit den 400 Litern könnten wir den ganzen Weg bis Madeira motoren. Das ist aber nicht nötig, denn dank einer stabilen Windlage mit 12-15 Knoten aus WNW und geringer Welle geht es hervorragend voran. Einzig nachts sind wir während einiger Stunden mit 4-5 Knoten gedümpelt. Ansonsten geht es mit 6.5 – 7.5 Knoten zügig weiter.

Nach gemütlichen fünf Wochen entlang der iberischen Westküste müssen sich alle wieder an die ständigen Bewegungen des Schiffes angewöhnen. Das ist gerade für die Kinder am morgen mühsam, wenn sie sich aufwachen und alles schwankt.

In diesem Zusammenhang kam auch der Brüller des Tages zustande: “Papa, warum hast du eigentlich ein Schiff gekauft und nicht ein Flugzeug?” Ja, damit käme man natürlich viel schneller in die Karibik.

In den ersten 24 Stunden seit der Abfahrt von der Tanke haben wir 151 nautische Meilen geloggt.

Surprising Portugal

We have visited only two places in Portugal, which was Porto and Lisbon, plus we have followed approximately half of Portugals coast line. Not enough to tell about? Perhaps not. But still, we leave Portugal’s main land with lots of vivid impressions.

Surprise number 1 is the town of Porto, where the famous port wine is traded. The colorful little old town houses at river Duoro and the bold bridges across the river invite to use the camera around every corner. Uphills, long building fronts with richly decorated stone carvings line up along wide avenues. The town is dotted with many Churches, courageous modern architecture, and lots of green. We stayed at the Duoro Marina and visited the town at the first day of the RedBull Air Race. I wouldn’t have thought so, but I started to like the crazy guys who do all kinds of fancy things with their little aircrafts. They race above the river, in between the town buildings, at 400 km/h.

Surprise number 2 comes as we round the the sister capes Cabo da Roca and Cabo da Rosa. First we find ourselves in fog, then we run into gale wind forces which form around the two capes. Shortly after Cabo da Rosa when reaching the (wind) shadow of the capes, temperature is suddenly raised and one needs to relieve himself from three of four layers of clothing. Sea is now flat and a gentle light wind carries marvelous scents from the flours on land over the sea. We came out of a mess and into a new world within minutes only.

Surprise number 3: It was targeted for more than one year that we could meet our parents in Lisbon, after their hiking holiday in Galicia. However and until few days before, it isn’t clear at all whether or not they can make it, due to some special circumstances. Finally it works out and it is so great to be with them for some time. Having been away from home for a long time, each personal contact becomes a very special moment.

Surprise number 4: YESSS, finally KID BOATS…;-)!!! It took two month to bump into other kid boats with kids of similar age. Now they are here and we are, too. For all three families its great that the horde of kids can play with each other and enjoy themselves. All of them show each others boats, they have fun on the playground, at the table tennis, or in a movie session on one of the boats. It seems that we will meet a couple of times during the next weeks, perhaps even month!

Surprise number 5 is the fantastic Park of Nations area of Lisbon. It encompasses a vast area including the Marina, an Oceanum, a Science House, outdoor parks, creative water fountains, playgrounds, museums, business places, apartments. The mile long seaside area provides stunning views to the Ponte Vasco da Gamma. 25 years back, this was a rundown dock area. Everything was made new for the EXPO 1998. Different to other EXPO places, this one was built to last for future. It does, and they keep and maintain everything very well.

Surprise number 6 was that same Parque das Naçoes offers us such a rich environment that (you won’t believe it!) we don’t feel the need to explore the old town (and we know it’s worth it from a visit one decade before).

Any other surprises? Yes, as we are there, famous singer Madonna announces that she will move here residence to Lisbon. That’s at least what we understand from local radio stations. Yes, it is a place to be!

More surprises: Quite unexpectedly, Portugal becomes the most expensive country on our trip so far. Some maintenance and repair isn’t cheap at all, particularly the parts are more than double price, compared to Northern Europe. The VAT of 23% also was not very helpful. Labor on the other side is very cheap. Then we went to the sports shop to stock up functional wear plus a Stand Up Paddle for Caribbean seas!

Once again, we as sailors cannot talk about Portugal without mentioning King Enrique the Seafarer and his visionary investments into sea expeditions, half a millennium ago. Within a few decades, they encountered the coast of the African continent, then the route by sea to India and beyond. What an achievement, in those early days of offshore navigation. A huge memorial at river Tejo tells stories of great seamanship, boldness and glory of the conquistadors and flourishing Portugal as such. Saying this, one should not forget poorest condition on some of the ship, including hunger, sickness, and death.

Now we are about to leave the European Continent as well, with best navigation tools available, some knowledge gathered, feeling ok to go, still not forgetting that we are still a bit greenhornish as we do that first time.