Grosser Wartungsstopp in Lissabon

Schon vor unserer Abfahrt in Holland war offensichtlich, dass der Motor in tiefen Drehzahlbereichen vermehrt ‘wackelte’. Die Stahl-Gummi-Lager, auf denen die Maschine steht, gingen ihrem Ende zu. Damals in Holland wollten wir endlich losfahren, und weil der Mechaniker kurzfristig keine Zeit hatte, haben wir den Austausch dieser Vibrationsabsorber eben aufgeschoben.

In den letzten Wochen wurden die Bewegungen des Motors stärker, und so rutschte der Austausch der Absorber auf der ToDo Liste stetig weiter nach oben. Unsere Schiffs-Pendenzenliste ist auch sonst länger geworden: Wo können wir unsere Gasflasche für den Herd auffüllen? Wie lösen wir das Problem mit dem Grossegel, welches wegen der Segellatten beim Ein- und Ausrollen zunehmend Probleme bereitet? Wo bekommen wir ein spezielles Ersatzteil für unsere Elektro-Winsch? Und vieles mehr…

Durch Herumfragen und mit etwas Glück sind wir an Carlos geraten. Carlos ist ein hiesiger Segler im Pensionsalter. Er weiss, welche Firma vor Ort welches Problem qualifiziert und bezahlbar lösen kann, und nimmt einem gegen ein kleines Entgelt gewisse Botengänge ab, für welche man selbst locker einen halben oder gar einen ganzen Tag bräuchte, im Speziellen wenn man kein Auto zur Verfügung hat.

Weshalb braucht es hier so lange, um ein vermeintlich kleines Thema zu lösen, wie zum Beispiel das Auffüllen einer Gasflasche? Während es ins Holland oder England an jedem Hafen einen “Chandler” (ein Laden für Marine-Ausrüstung) als ersten Anlaufpunkt gibt, so sind hier solche Läden rar. Hinzu kommt, dass man eine mitgebrachte Gasflasche in vielen Ländern aus rechtlichen Gründen sowieso nicht auffüllen lassen.

Kein Problem für Carlos: nach einer Stunde ist die neu befüllte Gasflasche da. Am selben Nachmittag kommt ein Mechaniker die Vibrationsabsorber anschauen. Am nächsten Tag fährt mich Carlos über 30km zu einem Segelmacher. Nun bestehen erst mal wertvolle Kontakte, welche wir sonst nicht gefunden hätten. Besten Dank, lieber Carlos!

Das Gasflaschen-Thema ist nun ja schon gelöst. Wenden wir uns also dem Segel zu. Die Segelmacherei kann man von aussen nicht als solche erkennen. Die Szene könnte als Filmkulisse dienen. Es gibt kein Firmenschild, lediglich ein rotes Garagentor. Man muss eben wissen, dass dahinter der Segelmacher schneidert und näht. Hinter dem Tor erkennt man keine Garage, weil der Raum dermassen zugebaut und zugestellt ist. Es bleibt lediglich ein schmaler dunkler Gang. Vor dem Ende des Gangs findet sich ein verglastes Kabäuschen. Als einzige Lichtquelle dient ein Computerbildschirm. Dann plötzlich steht man in einer geräumigen Segelmacherei, gut beleuchtet und etwa 25 Meter lang, hier so breit wie zwei Doppelgaragen, mit braunem Holzboden, der Raum zwei Stockwerke hoch. Es scheint, als würde es viel Arbeit geben. Seit mehr als 50 Jahren befindet sich die Firma im Familienbesitz. Vor 40 Jahren stand sie einige Jahre leer, weil der Vater in einer französischen Werft den fünffachen Lohn bekam. Heute sind hier zwei Brüder am Werk, und sie scheinen ihren Job zu verstehen.

Nach einem Austausch über unsere geplante Segelroute und der Begutachtung unseres Segels empfehlen Joao und Antonio, komplett auf störungsanfällige Segellatten zu verzichten. Stattdessen würden sie dem Tuch einen neuen, sogenannt negativen Schnitt zu verpassen.

Grob gesehen ist ein Grosssegel ein dreieckiges Tuch. Das Achterliek (die hintere Kante) ist tatsächlich oben häufig ‘ausgerundet’ geschnitten, um die Segelfläche zu vergrössern. Damit dieser ausstehende Segellappen nicht einfach schlaff herunterhängt, finden in vier eingenähten Lattentaschen dünne Segellatten platz. Nun soll also dieser ausstehende Segellappen (und noch etwas mehr) weggeschnitten werden, was diesen durchaus gängigen negativen Schnitt ergibt. Dies würde uns einerseits etwa einen Quadratmeter an Segelfläche kosten, was wohl 1-
2% Segelleistung entspricht. Andererseits wäre der jedoch der herunterhängende Lappen weg, welcher störende Luftverwirbelungen erzeugt. Wir folgen der Empfehlung und entscheiden uns also für den neuen Schnitt. Die Arbeit wird innert wenigen Tagen ausgeführt, und das Resultat sieht optisch ganz ansprechend aus.

Somit wären wir zurück bei den Vibrationsabsorbern. “Ja klar, diese sind in der richtigen Grösse und Gummihärte nach dem Wochenende verfügbar”. Das sind durchaus erfreuliche Neuigkeiten. Zuerst wollten wir diese Teile aus Deutschland bestellen, aber das hätte wohl zu lange gedauert. Dass ein Absorber 138 Euro kostet (in Deutschland wären es 42 Euro gewesen(!)) ist nicht verständlich, passt aber ins Bild. Hier ist sämtliche Ausrüstung teuer, auch dieselben Seekarten aus UK kosten das doppelte wie in England).

Nach besagtem Wochenende kommen tatsächlich drei Jungs mit den gemäss Beschriftung korrekten Absorbern. Der eine ist der 70-jährige Chef. Er ist für die Aufsicht und für das Telefonieren zuständig. Ausserdem schwärmt er ausführlich von seiner schönen jungen Frau aus Afrika. Der zweite ist ein sehr lernbegieriger Übersetzer, etwa 30 Jahre alt. Er schaut zu und versucht redlich, zu übersetzen. Der dritte ist ein schweigsamer Mittvierziger, Brasilianer, welcher die Arbeit erledigt, und somit für das Einkommen von allen dreien sorgt.

Im Gegensatz zu den Teilen kostet die Arbeit sehr wenig: knappe zwei Tage mit drei Personen schlagen mit lediglich 240 Euro zu Buche. Teilt man diese durch drei Männer und zwei Arbeitstage zu jeweils fünf Stunden, so verdient im Durchschnitt jeder 8 Euro pro Stunde, Auto und Mahlzeiten inklusive. Die Moral von der Geschicht für unsere Kiddies: “Übe fleissig und lerne auch dein Mundwerk zu gebrauchen. Dann kannst die Arbeit alleine machen und alle Mäuse für dich behalten.”

Die Geschichte mit den Vibrationsabsorbern ist jedoch noch nicht zu Ende. Beim Herausdrehen einer der vier Gewindestangen bricht diese ab. Sie war angerissen und trug nur noch auf der Hälfte ihres Querschnittes. Wäre sie im Betrieb abgebrochen, so hätte unser Motor wohl mehr als nur ‘gewackelt’.

Schliesslich bleibt mir noch Zeit für den Ölwechselservice, zu welchen auch der Austausch des Ölfilters, des Dieselfilters und des Diesel-Vorfilters gehören. Diese Arbeiten gehen mir mittlerweile recht einfach von der Hand. Ich staune jedesmal, mit wie wenig Wartungsaufwand so ein Dieselmotor mit wohl einhundert bewegten Teilen auskommt!

(Das Bild zeigt übrigens einen der Vibrationsabsorber, derjenige mit der gebrochenen Gewindestange).

Catch of the day

It was immediately clear that there was an outstandingly large boat whose sails were even visible even when that boat was sailing behind a tanker at anchorage. Soon after, my binoculars confirmed that this was an absolutely incredible sighting. Imagine, there was a new Volvo Ocean Race VO65 racing yacht not far from us.

The Volvo Ocean Race (VOR) is a round-the-world regatta which has started last time in 2014 (first edition in 1973). The better news is that the starting day of the next race will be October 22, 2017, form Alicante. The VOR circumnavigates our globe within eight month. There will be eleven stops on six continents, before the teams will arrive in Den Haag, in June 2018. Needless to say, I became a big fan of the VOR in 2014, and I will follow the 2017/18 edition whilst on our way, as good as it goes.

Some of our crew however didn’t understand my excitement about that ‘raft out there’. That ‘raft out there’ was extraordinarily slow, especially for a vessel that was designed to sail faster than the wind blows. It was actually so slow that we were quicker, which allowed us to catch up and shoot some pictures.

That boat of the team “Turn the Tide on Plastic” will perhaps become the most special VOR boat and crew in years. Firstly, it will be the first VOR boat staffed with mixed and youth crew. This is actually not so special because YUANA also sails with a young and mixed crew. Secondly, the foundation sponsoring “Turn the Tide on Plastic” wants to make aware of the immense amount of plastic garbage which poisons our oceans. They care for clean seas, and we can see almost daily that it is really important making a strong point here.

The Volvo Ocean Race certainly want to be not only one of the toughest events on sailors agenda. For sure it selfishly wants to be a successful marketing machine, in first place. And as much as I usually think that I am immune against any marketing campaigns, I wonder why I suddenly want to buy a Volvo as the next car?

At the time of handing over the keys for YUANA the previous owner Henk clearly mention that we were now becoming Volvo owners, too, because of the Volvo Penta engine built into our boat (he even had one for the sea and one for the road). Here we shouldn’t forget his smiling face when saying that, to a convinced Volkswagen owner ;-). Yes Henk, meanwhilst I am totally convinced of the native and authentic sailor’s image of that brand, and of the reliability of the propulsion system of our boat as well.

I’m not sponsored by anyone, haha…!

Stadtwanderung entlang dem Duoro

Das war ein schön langer Wandertag entlang dem Fluss Duoro. Auf der Südseite des Duoro liegt die Stadt Gaia, auf der Nordseite thront Porto. Auf den ersten Blick sind es zwei etwas ungleiche Schwestern. Die Nördliche kommt mit üppigen Plätzen, grosszügig breiten Boulevards, vielen Barock-Kirchen und moderner Architektur daher. Die Südliche zeigt zumindest am Fluss unten teils ärmlich kleine Häuser, ist aber nicht weniger gepflegt. Dort finden sich auch sämtliche Portwein-Kellereien von Rang und Namen. Eine hat ihre Tür neben der anderen. Auch Gaia – es ist die zweitgrösste Stadt im ganzen Lande – scheint es heute gut zu gehen.

Noch mehr als der Duoro die beiden Städte trennt, verbindet er sie. Die eine sähe ohne die andere nicht halb so schön aus. Jede Seite kann sich über die farbige Schönheit der anderen erfreuen. Die hin und her wandernden Krümmungen im Flusslauf, das viele Blau und Grün, und die kühnen Brücken tragen ihren Teil dazu bei. So erscheinen beide Schwestern trotz ihrer Unterschiede heute wie aus einem Guss. Beidseitig des Flusses lässt sich nicht darüber hinwegsehen, dass es viele verfallene Häuser gibt, wo heute keiner mehr arbeitet oder wohnt. Selbst diese Ruinen sehen irgendwie gepflegt aus.

Der Reichtum von Porto stammt wohl aus den Anfängen der interkontinentalen Seefahrt, vor gut 500 Jahren. Schon einige Zeit zuvor bereicherten äusserst wertvolle Gewürze aus Indien und Südostasien die bislang eher fettig-faden Speisen in den europäischen Herrscher- und Herrenhäusern. Die Portugiesen waren so mutig, mit ihren zunächst noch kleinen Schiffen weit und weiter zu segeln. Innert lediglich wenigen Jahren schaffte es Portugal als erste europäische Nation, einen Seeweg um den Afrikanischen Kontinent hin zu den ‘Gewürzinseln’ zu etablieren.

Plötzlich wurden die Gewürze in grossen Schiffsladungen direkt an diese Ecke Europas geliefert, und von hier weiter verteilt. Die Gewinne waren riesig, weil mit den Schiffen die lange und kostspielige Händlerkette auf dem bisherigen nahöstlichen Landweg umgangen werden konnte. Es war wohl der Beginn der wirtschaftlichen Blütezeit Portugals. Auch heute ist dies in der Anordnung der Stadt Porto noch eindrücklich sichtbar.

Unser Spaziergang führte uns von der Marina in der Nähe der Flussmündung im warmen Schatten der Morgensonne nach Gaia. Dort nahmen wir die Gondelbahn hoch zur Brücke, und genossen atemberaubende Ausblicke auf das Leben am Fluss und in den beiden Städten. Mit der Metro fuhren wir über die Brücke und ins Zentrum von Porto, und von da ging es mit vielen Schlenkern wieder in Richtung der Flussmündung. Eine kleine Fähre brachte uns zurück zum Fischerdorf neben der Marina, wo wir schon von weitem vom speziellen Geruch der Holzkohlegrills empfangen wurden.

Wir hatten das Glück oder Pech, dass ausgerechnet am Tage unserer Wanderung die Trainings und Showflüge für das RedBull Air Race über dem Duoro stattfinden sollten. Im Fluss waren grosse Pylonen aufgestellt, wo kleine Sportflugzeuge mit grossem Lärm und angeblich bis zu 400 km/h schnell hindurch donnerten. “Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank”, meinte einer, und wir meinen, dass er wohl recht hat.

Bei dem Slalom um die Pylonen stehen die Flugzeuge vertikal in der Luft. Jedes mal wenn einer am Ende der Pylonengasse ankam (und jeder kam heil an), setzte er zum Looping an, um hernach durch die gleichen Pylonen zurück zu jagen. Nun fand das alles nicht hoch am Himmel statt, sondern eben direkt über dem Wasser, zwischen den Häuserzeilen beiderseits am Flussufer. Es war ein Heidenspektakel mit viel Lärm, Rauch, Musik und Volk. Getrunken musste natürlich auch werden, denn es war ja schön warm. Alles war von den Veranstaltern und den beiden Städten perfekt organisiert. An allen neuralgischen Punkten standen Polizei, Feuerwehr und Ambulanzen bereit. An den LKW-Sperren auf allen Zufahrten zum langgezogenen Festgelände am Flussufer hat man auch sonstige Zeichen der Zeit erkannt.

Porto zusammen mit Gaia gehören sicherlich zu den schönsten Städten Europas. Die wenigen Stunden und ein völlig unvollständiger Einblick haben schon gereicht, um uns ins Schwärmen zu bringen!

Beautiful Galicia

Galicia is the so friendly place where we unlearned sailing. Distances were lazy short and winds weren’t really there, so almost no sailing in three weeks with few but great exceptions. On the other side, Galicia is where we learned anchoring. This is again good news for a most relaxed life.

A Coruña was our landfall and first harbor in Spain, on an early morning back in first half of August. It took less than one hour until me and my son found ourselves sitting in an old town Café. The hidden plan was actually to go for some fresh bread for the entire crew. But when we saw the many Cafés with chairs and tables out in the ped zone, we understood that this was the chance to improve our plans. Sitting over the sweet breakfast with the best coffee in days and one or two Spanish croissants gave me some great yet distant memories about business trips to my friends in Barcelona.

Same evening the restaurant conceptonegra.com satisfied more culinary desires that we could think of. Up to my (limited) knowledge, only one other country in the world produces such a wide range of delicious meals and wines (the one in the med of course). Not only tongues and bellies were rewarded after 40 hours of motoring across calm Bay of Biscay. Coruña also enriched our mariner hearts: To our surprise the city hosts the oldest operating lighthouse on the planet. It is more than incredibly 1’900 years old, built by the Romans. It is another place which deserves special recommendation for Coruña visitors: torredeherculesacoruna.com

Costa da Morte was kind to us and soon after we passed Cabo Finisterre, the former end of the world. The general conditions seemed to be quite easy on that day, peaceful and fast downwind sailing. I was just typing a life-around-Finisterre message to a friend when I realized that the boom is going over. This was definitely an unwanted situation.

What did happen? The tectonic circumstances of the cape area caused sudden changes of water currents. We ran straight into a whirlpool. The autopilot couldn’t keep course and our traveling direction changed. The wind still came from behind, but now from the other side. This made the main sail flipping over, known as an accidental gybe. A main sail which goes over all in a sudden can badly damage the rig. Sailors install a so called preventer system which either keeps the boom where it was or makes the shift smooth. Our preventer was set and active for that route and nothing bad happened. Just a few question marks in the eyes of my crew and some smiling faces up on Cape Finisterre rock, I guess.

More relaxing were Galicia’s rias. Rias are fjord-like sea arms going many miles inlands. Weather is sometimes fresh and wet there, as the Atlantic itself is. And so was the sea water: 16-18 Celsius, depending on the bay. The hilly and green area sometimes reminded us of our home country. We learned to anchor in the nicest bays, played on the beaches, and some even went swimming. We went hiking, caught fish, enjoyed sunsets and scenic night views of the villages ashore.

Some of the rias are well protected by dozens of smaller and larger islands, generally rocky, with sandy beaches an patches here and there. The pictures within this blog tell about the beauty of the place.

Also the fast train which brought us to monumental Cathedral of Santiago de Compostela reminded us to Switzerland: fast, punctual, clean, and with a voice message ahead of the next city stop. Each message closed with a very logical and therefore strange reminder: “We remind the passengers who want to continue their journey that they should not exit at the stop!” Sure, what else would you do ;-)?!

Seeing the fantastic new city buildings, museums, harbor control towers, fast train stations and art pieces every here and there, it becomes quite obvious how much fluent the money was in the years ahead of 2008. Now, some Cafés sell a morning coffee plus a large croissant for 2 Euros or even less. Was it ever like that? We don’t know, but we have the feeling that this is not enough to pay the rent and make a decent living. It would be a tragedy, which hopefully will change to the better soon.

Our last days in Galicia brought a lot of morning and evening fog. Vision was sometimes poor and the fog horns were operated. A fog horn replaces the lighthouse in the case of poor visibility. They make Mooou-mooou-mooou-mooooooooou. Fog horns sound like monster cows with some calming patience in their voices. They reminded us that we should move further south.

Galicia’s final statement for us before heading down to Portugal was the Monte Real Club Nautico of Baiona, a jewel of a marina (but same as the other ones with a weak Wifi backbone). Baiona has some most pittoreske narrow lanes, which come to real life late evening when the locals go for dinner. An old fortress and now hotel sets a beautiful counter point. And the Club Nautico sits in between, with a small beach on each side. Look at the picture…

Also if we intend more than ever to cross the Atlantic, Spain will perhaps be the country where we spend most of our one-year traveling time. This is almost sure as we will be back in Spain for another two or three weeks, when entering the Canary Islands. More Queso, more Serrano, more Rioja, more Siesta ;-)!

Schule an Bord

Wie die Klassenkameraden zu Hause sind auch unsere Schüler an Bord in das neue Schuljahr gestartet. Die ersten zwei Wochen in der 2. und 4. Klasse sind ‘so-weit-so-gut’ bestanden. Und vorneweg: Die hohe Achtung von Herrn und Frau Anders (unsere demokratisch gewählten Lehrernamen) für die LehrerInnen an unserem Wohnort hat sich weiter erhöht!

Gewisse Dinge sind in unserer Schule natürlich etwas anders als zu Hause. So ist zum Beispiel der Schulweg ultrakurz. Wir gleichen das mit Gymnastikübungen aus. In den Pausen ist das Schulzimmer tabu: Die Kids müssen raus. Dafür musste ein improvisierter Pausenkiosk her.

Der Enthusiasmus unserer Schüler ist immer noch hoch, wenn auch nicht mehr so wie am ersten Tag. Das war nicht anders zu erwarten. Zuweilen erziehen die Schüler die Lehrer, nämlich dann wenn die Tochter auf ein Anfangs- und ein Abschlusslied für unsere Schulmorgen besteht.

Ja, Herr und Frau Anders wachsen langsam in ihre neuen Lehrerrollen. Jeweils am Ende einer Schulwoche führen wir eine Lehrpersonen-Besprechung durch. Da diskutieren wir beispielsweise, wie die konkreten Lektionen gelaufen sind. Wir wollen lernen, weshalb etwas gut war oder verbessert werden kann.

So haben wir zum Beispiel am Ende der ersten Woche den Unterrichtsmodus für Mathe und Deutsch geändert. Nun bekommen der Schüler und die Schülerin einen eigenen Lehrer für diese Lektionen. Zu unterschiedlich waren der Stoff und die individuellen Anforderungen, als dass ein nicht geübter Lehrer zeitgleich beide Klassen hätte unterrichten können. In der Retrospektive ist das mehr als einleuchtend. Im Englischen hingehen macht die Zweitklässlerin für das Hörverständnis, das Sprechen und die Vokabeln den Viertklässler-Stoff mit.

Für Fächer wie Mensch und Umwelt, Zeichnen, Musik, Handarbeit, Sport und Biblische Geschichte sind wir schlichtweg in einer perfekten Umgebung. Unser Aufenthaltsort wechselt wöchentlich, manchmal sogar täglich. Damit wechseln Natur, Menschen und zuweilen die Kultur, in der wir uns befinden. Das gibt eine unglaubliche Fülle von Material für unsere Unterrichtsstunden. Dies sind auch die Lektionen, wo die Inhalte für die 2. und 4. Klasse gemeinsam gestaltet werden können. Natürlich ist der Anspruch an den Viertklässler dabei höher.

Bezahlbares Breitband Internet (zumindest in Europa) und diverse Lern- und Spiel-Apps, welche auch Offline funktionieren, tun ein übriges.

Die schönste Schullektion bisher war das Englisch heute Freitagmorgen. Der Bruder hat der Schwester eine Lektion Englisch erteilen wollen. Daraus wurden drei Lektionen, und zwar ohne Pause! Wir waren überrascht, wie der kleine Lehrer mit seiner Schülerin kompromisslos Englisch gesprochen hat, und vor allem, was er alles schon erklären kann! Andersherum vermochte die Tochter uns zu erstaunen, weil sie Fragen interpretieren konnte, die sie von der Wortbedeutung her noch nicht verstand. Vielleicht ist das normal, und wir ‘Entwachsenen’ sind einfach zu weit von der Bildung weg, als dass wir dies gewusst hätten. Beide Kids waren sehr glücklich über diesen Englisch-Unterricht, und der neue Lehrer hat Herr Anders umgehend seine Lehrtätigkeit für das Fach Englisch entzogen (dabei hatte es ihm am Vortag noch so gut gefallen…).

Es war eine schöne, schmerzliche und zugleich lehrreiche Erfahrung zu sehen, dass ein Schüler manchmal viel mehr kann, als man erwartet und ihm zutraut!

Fisch, Fisch!

Endlich ist es soweit, wir haben die ersten Fische im Kühlschrank! Den allerersten Fisch hatten wir sogar gestern schon am Haken. Dank Jööö-Effekt haben wir ihn wieder gehen lassen. Ein einzelner Fisch hätte auch keine Mahlzeit gegeben. Höchst vorsichtig wurde der Haken mit einer Rohrzange abmontiert (die Zange hat natürlich den Haken gefasst und nicht etwa den Fisch). Vielleicht möchtest du nun nicht mehr weiterlesen, denn ich schreibe ehrfürchtig und wahrhaft, wie es den Kollegen erging.

Heute Abend schwimmen plötzlich wieder viele Fische um unser Schiff. Da kann man gar nicht die Angel unbenützt lassen. Schon bald ist einer am Haken. Wieder ist die Rohrzange im Spiel, denn es könnte ja sein, dass er sich wehrt und plötzlich beisst! Schwupps ist der Fisch in einem Eimer voller Salzwasser. Das ist sozusagen die Zwischenstation, denn schliesslich soll auch er überleben, falls uns keine weiteren Fische an die Angel gehen sollten. Es braucht jedoch keine drei Minuten bis zum nächsten Biss.

Nun kommt ein besonderes Schauspiel: der Fisch schwimmt wie verrückt hin und her. Dabei zieht er die Angelschnur mit sich, und weil insgesamt sechs Köder und Haken an der Schnur hängen, machen die anderen Köder die gleiche Fahrt. Das wiederum weckt den Räuberinstinkt anderer Fische, und so hängen plötzlich drei an derselben Schnur! Seither wissen wir, dass sich diese Fische offenbar auch gegenseitig fangen.

Jetzt ist das Schicksal des Fisches im Eimer klar. Auch ich kann nicht mehr zurück, denn einmal ist nun einfach das erste mal. Der Fisch muss zweimal die schwere Winschkurbel über sich ergehen lassen, und dann noch den Kiemenschnitt eines scharfen japanischen Damastmessers. Im Gegensatz zu mir hat er jetzt keine Probleme mehr. Für Junior ist alles höchst interessant. Gerne hätte er alle Aktionen durchgeführt. Ich lasse ihn nicht, denn ich will die Transition vom lebendigen Fisch zum Filet erst mal selber beherrschen, damit ich ihn hernach gut anleiten kann.

Während die ersten beiden Fische noch Widerstand geleistet haben, ergeben sich der dritte und vierte sang- und klanglos. Entweder mussten sie einfach zu lange im Wasser am Haken warten, oder sie wurden dadurch entmutigt, dass von ihren Kameraden nur noch die Köpfe ins Wasser zurück sprangen.

Nachdem drei der vier Fische tot sind fragt Manuela aus der Küche, was denn das überhaupt für Fische seien. “Gute Frage!”, ich weiss es nicht. Sie sehen schön und lecker aus, möglicherweise auch etwas unglücklich, aber das ist bei Fischen ja normal. Nach einer Internetrecherche beschliessen wir, dass es sich um Makrelen handelt, und ein Freund bestätigt das per WhatsApp.

Junior singt freundlicherweise ein spontanes Lied für die toten Fische, und die Tochter erklärt, dass sie nie wieder Fisch essen wird. So geht das also.

She made my day!

It seemed to become a nice day yesterday. Our trip from the Spanish village Portosin to an anchorage bay around Cabo de Cruz offered some wildlife experience which was new to us. Motoring down beautiful Galician coast lines we spotted an area with hundreds of seagulls quietly resting on the sea surface, kind of unusual. We changed course right into the seagull’s place to find the cause for that gathering. It didn’t take long to find the reason: Thousands over thousands of crabs were floating there, just below water surface and the birds apparently enjoyed a big eating party.

Somewhat later and after steering around stunning rock formations into Ria Arousa, our traveling direction had changed so that the little bit of half wind just seemed to be enough to sail for the last hour of the day. Out came the furling mainsail. A furling main sail is a main that rolls into the mast for stowing it away. Due to the easy conditions I was a bit too relaxed with controlling the tension of the outhaul line. In short words, the upper part of the sail got jammed inside the mast. From below we couldn’t see what exactly was wrong. The sail just wouldn’t roll neither in nor out, at least not much. A jammed main can easily become a serious problem, for example in a storm or on a gusty day with the shore on the ‘wrong’ side.

As low winds were forecasted for the next 48 hours, we proceeded to our anchorage bay under engine again. Bumping into a heard of eating dolphins was a pleasure but it didn’t solve the problem with our main. Having the anchor dropped, we decided to cook our dinner and wait for ‘manjana’ to fix the sail. The night was calm, with the main sail up.

Now comes the new day, and what made this day. Fixing the jammed sail is another job which requires one person to be hoisted up the mast. Manuela volunteered, in fact that was the better solution because hoisting myself up would require a body builder. So up she went, armed with our two biggest screw drivers and a Swiss Army knife for the case of further emergencies, for example if one finger would got jammed as well. That wasn’t going to be an easy job, that was for sure. Manuela is anyway better with undoing crazy tough knots and the like, and an extra portion of patience would certainly also be helpful. I’m better with pressing the buttons which would turn the motor to drive the main a bit in and then two mills out again. In fact, I got dozens of in-and-out commands and executed each one without any comment. Down came some funny noises, like on a women tennis court, quite an appealing sail problem.

Sitting in the cockpit next to my buttons I was already thinking who to call in case we couldn’t solve the issue by ourselves. Perhaps Carmela, Office Manager in the Club Nautic Portosin could recommend someone around Cabo Cruz who was good in fixing jammed sails. Just yesterday when checking out, she offered that we could call her, should we run into troubles. That was the friendliest of the friendly marina staff I have ever seen.

At my next glimpse up the mast I realized the the main now looked considerably better. Apparently, Manuela managed the worst part of it, and soon the command came to fully roll in and then haul out the sail for checking the full functionality. It worked, and my heart was – once more – jumping with joy.

My estimation was that it could take beyond three hours and a couple of new words for the kids to get this item solved. Instead, Manuela made it within one hour only and in silence (apart from the tennis, you know…). Moreover it should be mentioned here that she had fear of heights for the last decades, and working 18 meters above sea level, held and secured by two steel wires is definitely something which is well included in such fears. That even elevates her achievement of the day.

So Manuela received warm congratulations from the entire crew and enjoyed the second half of the day without any further house keeping or cooking or any other duties ;-). I gladly noted that my relaxed sail setting didn’t end up in one or two days of trouble, perhaps with many bucks gone.

Here I have to state that I would never trade in our fully electric driven furling main sail, also not after this nasty experience which, yes, left a couple of red drops on our main, nothing bad. Too many are the advantages. A yet unsolved issue however is that the bimini (cockpit shadow cloth) prevents direct sight to the main. That means that the one operating the main cannot really see what he is doing. This remains an open point for the time being.

Sonntag auf der Biskaya

Unser Sonntag auf der Biskaya war gemütlich und abwechslungsreich. Am frühen Samstagmorgen sind wir in England gestartet, zu unserem ersten weiten Sprung, in einem Stück bis nach Spanien. Dabei überquert man zunächst den Ärmelkanal, und dann geht’s in einem Zug über die Biskaya, nach La Coruna. Auch mit dem Auto wäre das eine sehr lange Fahrt. Man würde zunächst ein Stück die englische Küste rauf, dann mit der Fähre über den Kanal, durch Frankreich bis nach Biarritz, um dann von Bilbao her die lange und schöne spanische Nordküste in Richtung La Coruna abzufahren. Wir haben Glück und können fast Luftlinie fahren. Am frühen Dienstagmorgen werden wir wohl in den spanischen Hafen einlaufen.

0 Uhr: Seit Stunden kommen wir bei 15 Knoten Halbwind, kleiner Welle und gutem Gezeitenstrom mit teils über 9 Knoten voran. Wir passieren die Insel Ouessant westlich. Bereits zum zweiten Mal auf unserer Reise fahren wir durch französische Gewässer, ohne einen Stopp an Land einzulegen. Noch viele Stunden werden wir das helle Licht den Ouessant-Leuchtturmes am Horizont erkennen.

2 Uhr: Der Sohnemann hat sich unter drei Decken auf der Cockpitbank eingemummelt, und schläft nun tief. Tapfer hat er Nachtwache gehalten, die schnell ändernden Fahrtrichtungen der Fischer auf dem Plotter verfolgt und darauf geachtet, ob unser Kurs frei ist von anderen Schiffen. Mir bleibt das Licht von Ouessant. Die typisch französischen Staccato-Funksprüche werden immer weniger.

4 Uhr: die stets neu gestellte 20-Minuten-Eieruhr weckt mich einmal mehr auf. Einige Fischerboote vor uns sind noch etwa 2 Stunden entfernt. Das Radar zeichnet jedoch eine grosse Reflexion auf die elektronische Seekarte, grösser als jedes Schiff. Es ist eine Regenzelle. In der Nähe fällt der Wind erst mal zusammen. Ich rolle die Genua weg und umfahre die Zelle, um nicht in die Böenzone zu geraten.

6 Uhr: Manuela hat vor einer Stunde die Wache übernommen. Ich habe sie schlafen lassen, solange es irgendwie ging. Bei tiefster Müdigkeit erlebt man es als ein grosses Privileg, wenn die Wachablösung umgehend kommt, und man sich einfach hinlegen kann. Kurze Zeit später fällt unsere Geschwindigkeit unter 4 Knoten. Zeit für den Dieselwind. Die Genua wird erneut weggerollt.

8 Uhr: Die Morgensonne wärmt, die mondhelle Nacht ist längst vorbei. Wir hatten die ganze Nacht über Besuch von Delfinen. Wenn man sie nicht schon vorher gesehen oder platschen gehört hat, so hat der Flachwasseralarm angezeigt, dass wir nicht alleine sind: Wenn im weit über 100 Meter tiefen Wasser plötzlich nur 2 Meter Wassertiefe angezeigt werden, dann war einer der schönen Tiere gerade unter dem unserem Echolot durchgeschwommen.

10 Uhr: Nun endlich bekommen auch die Kinderaugen viele Delfine zu Gesicht. Es ist ein grosses Aahhh und Oohhh, gefolgt von Klatschen für besonders tolle Delfin-Sprünge. Zum Frühstück wird das letzte Konfi-Glas mit Igiser Erdbeeren geöffnet, wir werden sie schon bald vermissen.

Zu unserem Sonntagmorgen gehört jeweils auch das Öffnen einer der 52 kleinen Rollen aus einer gelben Dose, welche wir zum Geburtstag geschenkt bekommen haben. Die Rollen sind kleine Zettel, auf denen ein Wunsch, eine Lebensweisheit, oder ein Bibelspruch steht. Heute ging es darum, dass man für andere ein Segen sein kann. Wir besprechen das mit den Kindern, und sie freuen sich darüber. Gerade auch bei solchen Gelegenheiten denken wir gerne an den warmen und berührenden Abschied, den wir von unserer reformierten Kirchgemeinde erhalten haben.

12 Uhr: Bei Windstille und wellenlosem Wasser lässt es sich in der Bordküche besonders gut arbeiten. Trotzdem sind wir froh, nur das nötigste machen zu müssen: Manuela hat nämlich bereits in England vorgekocht. Obwohl sich der kardanisch gelagerte Gasherd permanent den Schiffsbewegungen anpasst, will man unterwegs möglichst kurz mit Gasherd, heissen Pfannen und siedendem Wasser hantieren.

14 Uhr: Den Kontientalsockel, der wegen seiner Wellen so berüchtigt ist, haben wir im Flachwasser überquert. In diesem Falle hat uns die Windstille sehr geholfen, und wir sind froh, nicht schon einen Tag früher ausgelaufen zu sein. Tatsächlich haben wir nun 4800 Meter Wasser unter uns. Wichtig auch: jetzt sind wir erstmals auf unserer Reise südlich von unserem Wohnort in der Schweiz! Zunächst fallen die Faserpelze, später auch die Pullis darunter. Auch an der Temperatur wird offensichtlich, dass wir südlich fahren.

16 Uhr: Unsere Angelrute ist jetzt endlich im Betrieb. Wir haben in England Makrelenköder gekauft, Drei Fischhaken an einer Leine, jeder mit einer farbigen Feder dran. Bis am späten Abend wird kein Fisch anbeissen. Vielleicht bräuchten die französischen Makrelen blau-weiss-rote Federn statt das blau-rot-weiss des Union Jack? Vielleicht liegt der Misserfolg auch daran, dass es hier keine Makrelen gibt, oder dass wir als Fischer-Greenhorns anstatt eines Bleigewichtes eine chromglänzende Schraubenmutter hinten an unsere Schleppleine gehängt haben.

18 Uhr, ganz grosses Kino: Ölig liegt die See, und lustlos flappt unser Grosssegel in der geringen Dünung hin und her. Wir lassen es lediglich stehen, weil es die seitlichen Schiffsbewegungen dämpft. Ich bin gerade auf dem Weg in die vordere Kabine zum Vorschlafen, da sieht Manuela ihn als erste, einen Walfisch, wohl fast so lange wie unser Schiff. Seitlich kommt er auf uns zu, und wir überlegen, ob wir verlangsamen sollen, um nicht zu kollidieren. Schliesslich geht der Wal aber einige Meter hinter uns durch. Die Angelhaken lässt er zum Glück in Ruhe. Wir sehen ihm nach wie er seine Fontänen ausstösst. Wunderbar.

20 Uhr: Stündlich ruft Junior auf dem Seefunk in Englisch unsere Kollegen von der kanadischen Yacht auf. Wer sich wohl schon alles an die Kinderstimme gewöhnt hat? Die Küstenwache hört uns sicherlich nicht mehr, wir sind längst ausserhalb Funkreichweite zum Land. Unsere Kanadier waren ausserhalb des Verkehrstrennungsgebietes gefahren, wir innen durch. Das hat uns wohl ausser Funkreichweite gebracht.

22 Uhr: Der Junge ist heute müder als sonst ins Bett gefallen. Nun will die Tochter Nachtwache schieben. Wir suchen auf dem iPad nach Sternbildern. Schon bald aber zieht sie das Bett der harten Cockpitbank gegenüber vor.

24 Uhr: Die Schweizerflagge leuchtet im Licht der LED-Achterlaterne in kaltem Rot und Weiss. Ich geniesse es, die Schweizerflagge übers Meer zu führen. Seit fast 18 Stunden schiebt uns der Motor durchs Wasser. Die neuesten Wetterdaten zeigen, dass Flaute noch viele Stunden anhalten wird.

Rundherum hat es Wasser am Horizont, der sich bei Vollmond erhellt vom Meer absetzt. Einige Schleierwolken stehen in fahlem Weiss am Himmel. Heute funkeln nur die hellsten Sterne. Weit und breit ist nichts als Wasser. Wir sind alleine, und es ist schön, hier zu sein.

England, we love you, too!

England, we have visited you for half a month. The first glance of you included the cliffs around Dover, brightly shining in the morning light, plums the Dover Coast Guard who checked whether we could spell the name of our boat. Sure, we could. The following days brought us into lovely marinas. We enjoyed not only your fish and chips, but also the best burgers ever, with lots of onions chopped into the meat. Markus has particularly appreciated that Punk IPA beer from the U.S. (sorry) was available in every super market, different to other places visited so far, including our home country. We take away a large bottle of Plymouth Gin and many bold and bloody histories which the old stones have offered to us. We admire the relaxed talking of Brits, too.

The highlight however was meeting again with Simon and Kate. Yes, another Kate. Her great^n-granny must have been in the EU as well on said Vicking’s day (to whomever seeking a beautiful woman in England, we recommend looking for Kates first). Kate and Simon are friends we met first time in Korfu, Greece, back in 2014. Re-united in 2017, all of us have enjoyed a lovely evening in their marina club house. Same evening, Simon arranged for a yacht repair service who showed up next morning to do some work on our boat. And we got lots of hints from them, which finally brought us to nicest places such as Cornish Fowey or the magic place called www.edenproject.com. Many thanks to you again, Simon and Kate!

On our last day, we even made new friends from Vancouver Island, Canada, and we’ve had some beers together and a lot of fun. Kevin owns a Hallberg-Rassy too, and we will set sails together to cross Bay of Biscay, starting on Saturday early morning. What a great last day in the UK!

Was there anything which was not going as expected in the UK? Yepp, two things occurred which couldn’t be stopped by MI6, at least not in time: Firstly, we experienced two winter storms. We also do have winter storms in Switzerland, but here they seem to happen in summer, too. We even had to turn our heater on. Secondly, an awful misunderstanding happened on the way back from Pendennis Castle: imagine a family with hungry kids at a rainy bus stop with no bus for the rest of the day. Within seconds, a taxi was called over the phone. The friendly person who answered the telephone with “It’s me-e!” asked for the detail and informed that a taxi would be there within four to five minutes. That was at least what Markus understood. Thirty minutes wetter and when calling the cab company again, they say that this was forty-five minutes for the taxi to arrive. And so it was. Yes, sometimes one hears what he would like to hear.

Now that we are about to leave UK, we can state that we have reached the first big target of our voyage. It was ‘to be in Falmouth by the end of July’. We set this target in order to have enough time to wait for a friendly weather window, required to sail into our three-day long journey across Bay of Biscay.

We logged 528 nautical miles to get here, something less than conservatively planned. A big part of our traveling time so far was along beautifully-rough British coast lines. We are leaving to come back again later. Bye-bye and see you again, Cornwall, England, UK!

Nachtkonzert

Dieses Konzert hat sich fast ohne unser Zutun vorbereitet, und es kam schöner als gedacht. Eigentlich wollten wir von Brighton in den Solent segeln, in eines der wichtigen Segelsport-Zentren der Welt. Eine Nebenbemerkung eines anderen Seglers brachte uns jedoch auf die Idee einer neuerlichen Nachfahrt. Es wäre eine gute Vorbereitung für die Biskaya! Schliesslich waren wir 28 Stunden unterwegs, und haben dabei 171 nautische Meilen (316km) zurückgelegt, mit wunderschöner Nachtmusik:

Zum Einstieg stelle man sich also einen zu wundervollen, Ende gehenden Segeltag mit 4-5 Windstärken vor (mittlerweile schätzen wir dies, und die mühsame Nordseewelle liegt ja auch schon weit zurück). Die erste auf See gekochte Mahlzeit war genossen, die Schlafplätze für diese spezielle Nacht sind verteilt, die Seekarten für das bevorstehende Gebiet liegen bereit, ebenso wie die Kappe für den kurzhaarigen der Nachtwache. Die Kiddies gehen spät nach Sonnenuntergang ins Bett. Die abziehende Wolkendecke lässt die See platinfarben schimmern, und die Nacht ist bereit.

Es dunkelt. Der Chor findet sich zusammen, und stimmt sich ein. Nach Mitternacht geht es richtig zur Sache. Der stabile Nordwester bildet die solide instrumentale Grundlage, und sorgt zusammen mit den 6-stündlich wechselnden Gezeitenströmen für ordentlich Zug und Druck.

Da zeichnen die Bassisten auch schon den allerschönsten Sternenhimmel. Ungetrübt steht Cassiopeia hoch, und der grosse Wagen zieht langsam seiner Bahn. Grazil zeichnen Millionen kleinster Punkte den Milky Way in die Ewigkeit.

Da kommt der hohe Sopran mit einem nicht enden wollenden Wunderspiel daher. Mit jeder Bugwelle, die der schnell gleitende Rumpf in die See zurückwirft, werden Hände voll glitzernder Perlen in die nachtschwarze See geworfen. Sie leuchten kurz nach, und dann kommt ja schon der nächste leuchtende Perlenwurf.

Die Nacht ist dunkel, aber nordsommerlich kurz. Während der Tenor das Licht des Tages und die rot-gelb wärmende Morgensonne bringt, zeichnet der Bass die ersten Umrisse des Landes an den Horizont.

Und da tritt endlich der elegante Alt aus dem Hintergrund hervor: Yuana und ihre kleine Crew findet sich mitten in einer Delfinschule wieder. Ein kleiner Delfin ist stets neben einem grösseren. Es sind wohl eine Mutter und ihr Delfinkalb. Immer wieder springen die Delfine aus dem Wasser. Sie bestimmen den wundersam intonierten Schlussakkord.

Das Konzert ist vorbei, und das erste verschlafene Kinderaugenpaar schaut ins Cockpit: “Ich han Hunger!”

Mit dem abendlichen Glockengeläut aus dem südenglischen Plymouth, und besten Grüssen an meine Hombrechtiker Chorfreunde und -freundinnen!

PS: Baritone gab es ich diesem Konzert glücklicherweise nicht. Wie ihr ja wisst ist das nicht so mein Ding.

PPS: Das Meeresleuchten war mir bis zu meinem ersten Nacht-Törn in der Nordsee vor drei Jahren gänzlich unbekannt. Unter Einfluss von schnellen Wasserbewegungen fangen lumineszierende Mikroorganismen an, grünlich hell zu leuchten. Man kann dies übrigens auch am Strand sehen, wenn Wellen mit solchen Organismen brechen.